Vakzine
Vakzine vgl. Vaccina, 1. Kuhpockenimpfstoff. 2. neuerdings alle der aktiven Immunisierung dienenden, aus Krankheitserregern außerhalb des Körpers hergestellten Impfstoffe, im Gegensatz zum Serum, das dem lebenden Tier entnommen wird. Eine Vakzine enthält entweder die wasserlöslichen Gifte der Krankheitserreger, Toxine und Endotoxine, wie z. B. das ursprüngliche Tuberculinum, s. d., od. die abgetöteten Bakterien selbst, so bei Typhus und Cholera-Vakzine, Vakzine gegen Gonokokken, Streptokokken usw. Auto-Vakzine = Eigenvakzine aus den eigenen Krankheitserregern des Kranken gewonnen, Hetero-Vakzine aus gezüchteten Kulturen anderer Herkunft. Die Einspritzung solcher Vakzine, unter die Haut oder in Muskeln, ruft eine Reaktion hervor mit lebhafter Steigerung der Abwehrtätigkeit des Serums, s. d. Man benutzt die Vakzinarten zur vorbeugenden Impfung bes. gegen Typhus und Cholera, zur Behandlung bestehender Infektionskrankheiten, Neuritis, Rheumatismus, Pyämie usw. und endlich zur Diagnostik bei Tuberkulose, Gonorrhöe, Trichophytie. Vakzinbehandlung nach erfolgter Infektion durch Einspritzung der Infektionserreger, Antigene, statt der Einbringung von Antikörpern bei Serumbehandlung.