Mechanik (mêchanikê): Wissenschaft von der Bewegung (ß. d.), zerfällt in Kinematik und Dynamik. Eine »absolute« Bewegung leugnen E. MACH, STREINTZ u. a., während z.B. HEYMANS eine solche annimmt, als den »Anteil des Wirklichen, auf welches wir eine Bewegungserscheinung beziehen, an dieser Bewegungserscheinung« (Ges. u. Elem. d. wissensch. Denk. S. 425). Unter Mechanik versteht er »diejenige Wissenschaft, welche die Bedingungen. der Begreiflichkeit gegebener Bewegungserscheinungen untersucht« (l.c. S. 452). - Die mechanischen Axiome sind, nach NEWTON, das Gesetz der Trägheit (s. d.), das Gesetz der Proportion der Bewegung zur Kraft und das Gesetz der Gleichheit von Wirkung und Gegenwirkung. WUNDT stellt sechs physikalische Axiome auf (ß. Dynamisch). - Biomechanisch nennt sich eine biologischpsychologische Richtung (AVENARIUS u. a.), welche die Lebens- und Seelenfunktionen als Abhängige des physiologischen Systems betrachtet. Nach M. BENEDICT ist Biomechanik die »Lehre von den Bau-Anordnungen, welche das Auftreten von Lebensvorgängen ermöglichen, und von der Art des Betriebes durch die in den Organen aufgehäuften Ladungen« (Das biomechan. [ neovitalist.] Denken in d. Medic. u. in d. Biol. 1903, S. 3). - Eine psychische Mechanik sucht HERBART durch seine Lehre von den »Selbsterhaltungen« (s. d.) und von dem Gleichgewichte und den Bewegungen der Vorstellungen (s. d.) in der Seele zu construieren. »Mit der Berechnung des Gleichgewichts und der Bewegung der Vorstellungen beschäftigt sich die Statik und Mechanik des Geistes« (Lehrb. zur Psychol.3, S. 17; vgl. Hemmung, Reproduktion, Statik). - Vgl. KANT, Met. Anf. d. Naturwiss.; SCHELLINGS und HEGELS Naturphilosophien; WUNDT, Log. II2 1; O. SCHMITZ-DUMONT, Naturphilos. 1895; E. DÜHRING, Krit. Gesch. d. allgem. Prinzip. d. Mechan.2, 1877; E. MACH, Die Mechanik in ihrer Entwickl. d. A. 1901; LANGE, Die geschichtl. Entwickl. d. Bewegungsbegriffes 1886. - Vgl. Teleologie.