Nach SAL. MAIMON ist Ursache »ein Etwas von der Art, daß, wenn es gesetzt wird, etwas anderes gesetzt werden muß« (Vers. üb. d. Transcend. S. 37). Nach BOUTERWEK ist Ursache »dasjenige in der Wirklichkeit, ohne dessen Voraussetzung etwas anderes in bestimmten Verhältnissen nicht als wirklich gedacht werden kann« (Lehrb. d. philos. Wissensch. I, 115). Das Müssen, das Auseinander ist ein Ausspruch der Vernunft, es wird in die Erfahrung hineingelegt (l. c. S. 111 f.). Metaphysisch ist die Ursache eine Kraft (l. c. I, 116). »Indem wir, unmittelbar durch die Vernunft selbst genötigt, in unsern Gedanken den Grund dessen, was wir als wahr erkennen, in einer vernunftmäßigen Voraussetzung suchen, denken wir uns auch notwendig alle relative Wirklichkeit, die mehr als bloßer Gedanke: ist, gegründet in einer andern relativen Wirklichkeit« (ib.). G. E. SCHULZE betont, aus der bloßen Folge von Dingen gehe noch nicht die Notwendigkeit des Kausalverhältnisses hervor. Die beobachtete Beständigkeit der Sukzession und Koëxistenz kann aber nicht Zufall sein, sondern »muß auf Gesetze, worunter die Dinge in der Natur in Ansehung ihrer Folge aufeinander stehen, bezogen werden, und in diesen Gesetzen liegt der Grund der Notwendigkeit« (Üb. d. menschl. Erk. S. 71 ff.).
Nach J. G. FICHTE ist Ursache ein Tätiges. »Dasjenige, welchem Tätigkeit zugeschrieben wird und insofern nicht Leiden, heißt die Ursache (Ur-Realität, positive schlechthin gesetzte Realität...). Dasjenige, dem Leiden zugeschrieben wird und insofern nicht Tätigkeit, heißt das Bewirkte (der Effect, mithin eine von einer andern abhängende und keine Ur-Realität). Beides in Verbindung gebracht heißt eine Wirkung. Das Bewirkte sollte man nie Wirkung nennen« (Gr. d. g. Wiss. S. 64 f.). SCHELLING bemerkt: »Nach dem Gesetz der Ursache und Wirkung zu urteilen, ist uns... durch eine nicht bloß von unserem Wollen, sondern selbst von unseren, Denken unabhängige und diesem vorausgehende Notwendigkeit auferlegt« (WW. I 10, 78). HEGEL bestimmt: »Die Substanz ist Ursache, insofern sie gegen ihr Übergehen in die Akzidentalität in sich reflektiert und so die ursprüngliche Sache ist, aber ebenso sehr die Reflexion in sich oder ihre bloße Möglichkeit aufhebt, sich als das Negative ihrer selbst setzt und so eine Wirkung hervorbringt, eine Wirklichkeit, die so nur eine gesetzte, aber durch den Prozess des Wirkens zugleich notwendige ist.« »Die Ursache hat als die ursprüngliche Sache die Bestimmung von absoluter Selbständigkeit und einem sich gegen die Wirkung erhaltenden Bestehen, aber sie ist in der Notwendigkeit, deren Identität jene Ursprünglichkeit selbst ausmacht, nur in die Wirkung übergegangen. Es ist kein Inhalt, insofern wieder von einen, bestimmten Inhalte die Rede sein kann, in der Wirkung, der nicht in der Ursache ist. - jene Identität ist der absolute Inhalt selbst. ebenso ist sie aber auch die Formbestimmung, die Ursprünglichkeit der Ursache wird in der Wirkung aufgehoben, in der sie sich zu einem Gesetztsein macht. Die Ursache ist aber damit nicht verschwunden, so daß da Wirkliche nur die Wirkung wäre. Denn dies Gesetztsein ist ebenso unmittelbar aufgehoben, es ist vielmehr die Reflexion der Ursache in sich selbst, ihre Ursprünglichkeit. in der Wirkung ist erst die Ursache wirklich und Ursache. Die Ursache ist daher an und für sich causa sui« (Encykl. § 153. vgl. K. ROSENKRANZ, Syst. d. Wissensch. S. 82 ff.).