GRUBER-DURHAMsche Reaktion
GRUBER-DURHAMsche Reaktion 1896, GRUBER Münchner Hygieniker geb. 1853, spezifische Agglutination, diagnostische Hilfsmittel zur Unterscheidung von Mikrobien und Erkennung von Krankheiten. Z. B. werden Typhusbakterien durch Blutserum von Tieren, die mit Einspritzungen von Typhusbakterienkulturen vorbehandelt waren, unter dem Mikroskop im hängenden Tropfen noch in vieltausendfacher Verdünnung des Serums zum Verkleben untereinander und zur flockigen Abscheidung gebracht, agglutiniert, während andere Bakterien nicht beeinflußt werden. Vom Blutserum eines gesunden Menschen werden echte Typhusbakterien nur in geringem Grade agglutiniert, in besonders hohem aber, wenn das Serum die spezifischen Agglutinine enthält, d. h. wenn der Betreffende an Typhus erkrankt gewesen war. Bei Typhus ist also die Serumkonzentration — der Serumtiter s. d. — maßgebend. WIDAL Paris geb. 1862 verwandte die GRUBER-DURHAMsche Reaktion zuerst in großem Maßstab zur Typhusdiagnose; daher oft GRUBER-WIDALsche Reaktion und öfters fälschlich WIDALsche Reaktion genannt. Für das Agglutinationsverfahren wird das Blutserum vor dem Gebrauch auf 56° C erhitzt; es tötet dann die Bakterien nicht ab. Frisches Antiserum dagegen tötet die Bakterien schnell und löst sie auf: spezifische Bakteriolyse. Spritzt man erhitzt gewesenes Serum von Tieren, die gegen bestimmte Bakterien hochgradig immunisiert worden waren, mit denselben Bakterien zusammen in der Bauchhöhle eines nicht vorbehandelten Tieres, so werden diese abgetötet und aufgelöst: PFEIFFERsche Reaktion 1894, besonders für die Erkennung des Choleravibrio brauchbar.