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Krebs

Krebs Karcinom, Krebsgeschwulst, von Deck- oder Drüsenepithelien ausgehende Geschwulst, s. d., mit Durcheinanderwachsen von Epithel und Bindegewebe, atypisches, im normalen nicht vorkommenden Wachstum. Das Epithel bildet den Krebskörper, das Bindegewebe das Krebsgerüst. Nach der Art des Epithels unterscheidet man Plattenepithelkrebs (Epithelkrebs oder Kankroid im engeren Sinne), Zylinderepithelkrebs, Drüsenzellenkrebs; nach der Form und Beschaffenheit: Faserkrebs (Scirrhus), Zottenkrebs, Markschwamm oder Encephaloid: Gallertkrebs mit Kolloidentartung der Zellen usw. Zum Unterschied von vielen anderen Organzellen, die auch Stärke und Zucker zu Milchsäure abbauen, aber nur unter Sauerstoffabschluß, also ohne gleichzeitig zu atmen, tut dies die Krebszelle auch mit Atmung (= aerobe Glykolyse 43. WARBURG s). — Dem ursprünglichen, primären Krebs steht seine Weiterwucherung durch die Lymphbahnen als sekundärer Krebs gegenüber. Verschleppung auf entferntere Teile nennt man Metastase. Der Krebs wird als bösartige Geschwulst bezeichnet, weil er die Gewebe zerstört und die Blutbeschaffenheit verschlechtert. Auch heute noch bestehen zwei Ansichten betreffs der Ursachen, eine ist für parasit. Ursprung, die andere nur für mechanisch chemische Reizursache. Vgl. Spiropterakrebs, Kangrikrebs, Teerkrebs usw. Krebs kommt bei Frauen: Gebärmutter, Brust häufiger vor. Jährlich sterben in Deutschland etwa 50000 an Krebs! Heilung durch frühzeitige Operation. Bei Gebärmutterkrebs ist Operation und Bestrahlung etwa gleichwertig. Dauerheilung 2—40%, je nach Sitz und Früheintritt der Behandlung. Röntgenstrahlen, Radium- und Mesothoriumstrahlen, Fulguration sind wertvolle Hilfsmittel für Nachbehandlung oder Linderungsmittel bei verspäteter Operation. Unter Arzneimitteln wird das Blei — bei gründlicher Institutsprüfung, wie dem Arsen bei Syphilis — eine Zukunft vorausgesagt. Berlin hat Institut für Krebsforschung, ebenso Frankfurt a. M., Hamburg und Heidelberg. Ferner besteht Internationale Vereinigung zur Bekämpfung der Krebskrankheit (1906, Frankfurt a. M.). Auch besteht eine Krebskommission des Völkerbundes, die über die zu empfehlenden Behandlungsmethoden usw. ihre Erfahrungen austauscht.