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Patellarreflex

Patellarreflex als Unterschenkelphänomen von WESTPHAL 1875 beschrieben: bei Gesunden tritt auf Beklopfen der, durch Hochnehmen oder Überschlagen des betreffendes Beines, lockeren Sehne des Quadratus femoris unterhalb der Kniescheibe eine Reaktion auf, die WESTPHAL als Reflex von der Sehne aus betrachtet, und die bei Tabes fehlt. ERB schuf 1879 den Begriff: Fehlen des Patellarreflexes = WESTPHALsches Zeichen. Der Patellarreflex ist eine unwillkürliche zuckende Zusammenziehung des Musculus quadriceps am Oberschenkel mit Vorwärtsbewegung des gebeugten Unterschenkels; er fehlt bei Tabes und Neuritis, selten von Geburt an, dies vielleicht bei Syphilis der Eltern, und bei schweren Erschöpfungszuständen, ferner bei Hydrocephalus u. dgl., sehr selten bei Hysterie. Er ist gesteigert bei spastischer Spinalparalyse, amyotrophischer Lateralsklerose, bei Neurasthenie, Hysterie usw. Um ihn sicherer zu erzielen, lenkt man die Aufmerksamkeit ab, indem man die Finger beider Hände ineinanderhaken Und kräftig auseinanderziehen läßt, JENDRASSIKscher Handgriff. Kniescheibenzeichen BECHTEREW, GOWERS Klonus der ruckweise nach unten geschobenen und dort festgehaltenen Kniescheibe, bei stark erhöhter Reflexerregbarkeit durch organische Krankheiten des Rückenmarks und Gehirns.