Miranda
FERDINAND.
Warum weint Ihr?
MIRANDA.
Um meinen Unwert; daß ich nicht darf bieten,
Was ich zu geben wünschte; noch viel minder,
Wonach ich tot mich sehnen werde, nehmen.
Doch das heißt tändeln, und je mehr es sucht
Sich zu verbergen, um so mehr erscheint’s
In seiner ganzen Macht. Fort, blöde Schlauheit!
Führ du das Wort mir, schlichte, heil’ge Unschuld!
Ich bin Eu’r Weib, wenn Ihr mich haben wollt,
Sonst sterb ich Eure Magd; Ihr könnt mir’s weigern,
Gefährtin Euch zu sein, doch Dienerin
Will ich Euch sein. Ihr wollet oder nicht.
FERDINAND.
Geliebte, Herrin, und auf immer ich
So untertänig!
MIRANDA.
Mein Gatte denn?
FERDINAND.
Ja, mit so will’gem Herzen,
Als Dienstbarkeit sich je zur Freiheit wandte.
Hier habt Ihr meine Hand.
Der Sturm (Akt III, Szene I)