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Besonnen

Besonnen (eigentl. bei Sinnen) heißt derjenige Mensch, der sich seiner Aufgaben und Pflichten, sowie seiner Kräfte und Grenzen bewußt, daher frei von Unruhe, Leidenschaftlichkeit, Einseitigkeit und Verworrenheit ist. Schopenhauer (1788-1860) nennt die Besonnenheit die Wurzel aller theoretischen und praktischen Leistungen. Mit dem Verlust der Besonnenheit büßt der Mensch das richtige Urteil über sich selbst und über die Verhältnisse, die Ruhe des Gemüts und die Konsequenz im Handeln ein. Die Besonnenheit (Gesundsinnigkeit, sôphrosynê) gehört bei Platon (427-347) zu dem engsten Kreise der Tugenden und ist die Tugend des begehrenden Teiles der Seele (epithymêtikon).