Wollindustrie


In der Verarbeitung der Wolle entwickelte sich dieselbe Tätigkeit. Sie war bisher der Hauptzweig der englischen Industrie gewesen, aber die Masse der Produktion in jenen Jahren ist nichts gegen das, was heute fabriziert wird. 1782 lag die ganze Wollernte der vorhergehenden drei Jahre aus Mangel an Arbeitern noch unverarbeitet da und hätte liegenbleiben müssen, wenn nicht die neuerfundne Maschinerie zu Hülfe gekommen wäre und sie versponnen hätte. Die Übertragung dieser Maschinen auf die Wollspinnerei wurde mit dem besten Erfolg durchgeführt. Jetzt trat in den Wollbezirken dieselbe rasche Entwicklung ein, die wir in den Baumwolldistrikten gesehen haben. 1738 waren im West Riding von Yorkshire 75 000 Stück wollne Tuche gemacht worden, 1817 wurden 490 000 gemacht, und so rasch war die Ausdehnung der Wollenindustrie, daß 1834 schon 450 000 Stück Tuche mehr ausgeführt wurden als 1825. 1801 wurden 101 Millionen Pfund Wolle (wovon 7 Millionen importierte) verarbeitet, 1835 180 Millionen Pfund (wovon 42 Millionen importierte). Der Hauptbezirk dieser Industrie ist das West Riding von Yorkshire, wo in Bradford namentlich die lange englische Wolle zu Strickgarnen etc., und in den übrigen Städten, Leeds, Halifax, Huddersfield etc., die kurze Wolle zu festgedrehten Garnen und zur Tuchweberei verarbeitet wird; dann der angrenzende Teil von Lancashire, die Gegend von Rochdale, wo neben der Baumwollverarbeitung viel Flanell gemacht wird, und der Westen von England, der die feinsten Tuche fabriziert. Der Zuwachs der Bevölkerung ist hier ebenfalls bemerkenswert:


Bradfordhatte 180129 000 und183177 000 Einwohner
Halifaxhatte 180163 000 und1831110 000 Einwohner
Huddersfieldhatte 180115 000 und183134 000 Einwohner
Leedshatte 180153 000 und1831123 000 Einwohner
und das ganze West Ridinghatte 1801564 000 und1831980 000 Einwohner

eine Bevölkerung, die sich seit 1831 noch um mindestens 20 bis 25 Prozent vermehrt haben muß. Die Wollenspinnerei beschäftigte 1835 in den drei Reichen 1 313 Fabriken mit 71 300 Arbeitern - letztere sind übrigens nur ein kleiner Teil der Menge, die direkt und indirekt von der Verarbeitung der Wolle leben, und schließen fast alle Weber aus.


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