Versöhnender, der du nimmergeglaubt ...
Dritte Fassung
Versöhnender, der du nimmergeglaubt
Nun da bist, ——— Freundesgestalt mir
Annimmst, Unsterblicher, aber wohl
Erkenn ich —————— das Hohe,
Das mir die Knie beugt,
Und fast wie ein Blinder muss ich
Dich, Himmlischer, fragen, wozu du mir,
Woher du seiest, seliger Friede!
Dies eine weiß ich, Sterbliches bist du nichts,
Denn manches mag ein Weiser oder
Der treuanblickenden Freunde einer erhellen, wenn aber
Ein Gott erscheint, auf Himmel und Erd und Meer
Kömmt allerneuende Klarheit.
Drum hab ich heute das Fest, und abendlich in der Stille
Blüht rings der Geist und wär auch silbergrau mir die Locke,
Doch würd ich raten, dass wir sorgten, ihr Freunde,
Für Gastmahl und Gesang, und Kränze genug und Töne,
Bei solcher Zeit unsterblichen Jünglingen gleich.
——————
Des Göttlichen aber empfingen wir
Doch viel. Es ward die Flamm uns
In die Hände gegeben, und Boden und Meersflut.
Denn nur auf menschliche Weise, nimmermehr
Sind jene mit uns, die fremden Kräfte, vertraut
Und es lehret das Gestirn dich, das
Vor Augen dir ist, denn nimmer kannst du ihm gleichen,
Dem Allebendigen, von dem
Viel Freuden sind und Gesänge.
Ist einer ein Sohn, ein Ruhigmächtiger ist er,
Denn nun erkennen wir ihn,
Jetzt da wir kennen den Vater,
Und Feiertage zu halten
Der Hohe sich der Geist
Froh zu den Menschen geneigt hat.
Zur Herrschaft war der immer zu groß
Und geringer denn er, so weit es auch gereichet, sein Feld.
Es mag ein Gott auch, Sterblichen gleich,
Erwählen eine Tagewerk und teilen alles das Schicksal,
Dass alle sich einander erfahren, und wenn
Die Stille wiederkehret, eine Sprache unter Lebenden
Sei. Wie der Meister tritt er dann, aus der
Werkstatt, geringer und größer, und andres Gewand nicht denn
Ein festliches ziehet er. Und alle die wandelnden Menschen
——————
Denn siehe es ist der Abend der Zeit.
Die Gesetze aber, die unter Liebenden gelten,
Die schönausgleichenden, sie sind dann allgeltend
Von der Erde bis hoch in den Himmel.
Und der Vater thront nun nimmer oben allein.
Und andere sind noch bei ihm.
Viel hat erfahren der Mensch. Der Himmlischen viele genannt,
Seit ein Gespräch wir sind
Und hören können voneinander.