Die Grüngekleideten
Ich werde sterben und es nicht erfahren:
Was wollten jene grüngekleideten Männer,
an denen ich vorbeikam, wenn ich ankam,
was hatten sie zu tun, wer waren sie,
die einen stummen Blick auf meine Habe
verzichtend warfen, nie vorher sah ich
so wenig Neugier, dennoch waren’s Menschen,
und dennoch keine, denn ihr Blick war anders,
von jenseits kam er, streifte irdisches Gut
von oben her und trug Verlangen nicht,
es zu besehn, sie fragten, forschten nicht,
sie waren traurig und kein Ja, kein Nein
gab ihre unbewegte starre Miene,
mit der sie doch auf meine Habe sahn,
die ihren Blicken für so kurze Weile
sich darbot, denn schon bald sah ich, wie einer
dem lastbeladenen Menschen, der sie aufnahm,
ein Ding, das ich nicht sah, stumm übergab,
das er dann weiterschreitend einem Mann,
der grüngekleidet wie die andern war,
beim Ausgang übergab, der stumm es nahm,
auch er ein Wissender, auch er verzichtend,
warf einen Blick auf das, was man vorbeitrug,
doch so, als ging’ es ihn noch weniger an
als jene andern grüngekleideten Männer,
und alle, der und die dort, wandten sich
nun ab, dem nächsten zu, der seine Habe
hinstellte, weiterging mit einem Ding,
das jene gaben, dieser eine nahm,
wovon ich nie erfuhr, was es bedeute,
und wieder schien ihnen auch dieser nächste
kein Rätsel zu verbergen, und so ging
die ganze Reihe lang die seltsame
scheinbar grundlose strenge Prozedur,
sie hatte Zeit genommen und sie dünkte
nicht nützlich mir, jedoch dekorativ,
da riß mir die Geduld, ich wollt’ es wissen,
wozu, warum, wovon denn leben diese,
ich fragte jenen lastbeladnen Mann:
»So sagen Sie, wer sind die Ungeheuer?«
Er sagte, was ich nicht verstehen kann,
voll Ehrfurcht klang es wie: »Verzihrungssteuer!«