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Dillkraut

Dillkraut, Hochkraut, (Anethum graveolens Linn.). Sowohl der Same als das Kraut wird als Küchengewürz, zu Suppen, Gemüse, zum Einmachen der Gurken, zum Wurstmachen etc. vielfach von unseren Köchinnen in Anwendung gebracht.

Tabernomontanus (l. c. I. p. 167) sagt vom Dill, dass derselbe gegen Flatulenz, Schluckauf (Singultus), Magenschmerz, auch Stillenden zur Beförderung der Milch nützlich, allen Leuten mit schwachen Augen und Impotenz schädlich sei, indem er letztere beiden Übel verschlimmere, den natürlichen Samen austrockne etc. Auch gegen Schlaflosigkeit rühmt er einen Teelöffel voll pulverisierten Dillsamen mit Wein.

"Frisches Dillkraut mit den Blumen, klein zerschnitten, in Baumöl gekocht und als Umschlag auf den Kopf gelegt, stillt die Kopfschmerzen. Gegen unruhigen Schlaf und schwere Träume rät Tabernomontanus, frisches Dillkraut um den Kopf zu binden, dasselbe bei üblen Mundgeruch zu kauen, und gegen Bauchgrimmen mit heißem Wasser infundiert, warm auf den Leib zu legen.“

"Dillsamen, in Wein gesotten, durchgeseiht und davon Abends und Morgens ein Glas warm getrunken, stillt die Leibschmerzen, das Magenweh und Darmreissen. Die Kronen und obersten Gipfel von Dillkraut, zwei Hände voll, Kamillenblumen und Gartenraute, von jedem eine Hand voll, römischer Kümmel, ein halbes Lot, werden zerstoßen und in drei Pfund Wasser etwas gesiedet, alsdann durchgeseiht, und ein halbes Lot Küchensalz, sechs Lot Baumöl hinzugetan. Dieses bringe man als Klistier warm allen Leuten bei, welche an Leibschmerzen und Blähungskolik leiden.“

Das Pulver von Dillkrautwurzel ist ein herrliches Mittel gegen herunterhängenden Zapfen (Inflammatio uvulae). Man bringt es mit einem Teelöffel an denselben.

Dillkraut mit den Stengeln zu Asche gebrannt und mit Schweinefett zur Salbe gemacht, heilt alle wunden Stellen, Löcher und Geschwüre am After und am männlichen Glied. (Tabernomontanus.)