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Natterwurz

Natterwurz, Krebswurz, Schlangenwurzel, Radix Bistortae (Polygonum Bistorta L.). Diese, auf feuchten Wiesen in gebirgigen Gegenden wild wachsende Pflanze hat eine, mit Gelenken versehene, ringförmig gerunzelte, fingerdicke, mit vielen Fasern besetzte Wurzel, welche auswendig dunkelbraun, inwendig orangerot aussieht und von Geschmack herbe und zusammenziehend ist. Ältere Ärzte loben sie gegen Durchfälle und Ruhr, passive Blutflüsse, Nachtripper, weißen Fluss, Wechselfieber. Die Neueren haben das Mittel mit Unrecht vergessen, und doch ist es seiner Wohlfeilheit wegen der Ratanhiawurzel, welche keine große Vorzüge vor ihr hat, zu Substituten. Man gibt von dem Pulver 15-30 Gran, dreimal täglich. Eine Abkochung der Wurzel mit Wasser (vier Lot auf eine Flasche, bis zur Hälfte eingekocht) ist ein Hausmittel gegen skorbutisches Zahnfleisch und daher entstandene wackelnde Zähne. Woyt sagt (a. a. O. S. 126): „Die Wurzel treibt Schweiß und Gift, heilet die Wunden, wird wider rote Ruhr, güldene Ader, Blutauswurf, Missgebären und Würmer gelobt."