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Auf den Tod einer alten Frau

Oft lausche ich voll Grauen an der Tür
Und tret’ ich ein, deucht mich, daß jemand floh,
Und ihre Augen sehn vorbei an mir
Verträumt, als sähen sie mich anderswo.

So sitzt sie ganz in sich gebeugt und lauscht
Und scheint den Dingen fern, die um sie sind,
Doch bebt sie, wenn Geräusch ans Fenster rauscht,
Und weint dann still, gleichwie ein banges Kind.

Und kost mit müder Hand ihr weißes Haar
Und fragt mit fahlem Blick: Muß ich schon gehn?
Und fiebert irr: Das Lichtlein am Altar
Erlosch! Wo gehst du hin? Was ist geschehn?