Das Heil von aussen
Was wir bereits gestorben glaubten,
ist, hols der Teufel, wieder da:
die alten achselstückberaupten
Kommis der Militaria.
Das wandelt wie in alten Tagen,
für alles Neue gänzlich taub:
man trägt nur manches auf dem Kragen
und ist ein Kerl mit Eichenlaub.
Das sind doch alles Kleidermoden:
der Ärmelschmuck und wie das heißt …
Man stellt sich einfach auf den Boden
der neuen Welt – im alten Geist.
Und haben wir den Krieg verloren:
die Herren, silberig besternt,
verschließen ihre langen Ohren –
sie haben nichts dazugelernt.
Und nur ein Friede kann uns retten,
ein Friede, der dies Heer zerbricht,
zerbricht die alten Eisenketten –
der Feind befreit uns von den Kletten.
Die Deutschen selber tun es nicht.
Die Weltbühne, 01.05.1919, Nr. 19, S. 516,
wieder in: Fromme Gesänge.