Sechste Szene

Gegend bei Dover.

Es treten auf Gloster und Edgar in Bauerntracht.


GLOSTER.

Wann kommen wir zum Gipfel dieses Bergs?

EDGAR.

Ihr klimmt hinan: seht nur, wie schwer es geht! –

GLOSTER.

Mich dünkt, der Grund ist eben.

EDGAR.

Furchtbar steil!

Horcht! Hört Ihr nicht die See?

GLOSTER.

Nein, wahrlich nicht! –

EDGAR.

Dann wurden Eure andern Sinne stumpf

Durch Eurer Augen Schmerz.

GLOSTER.

Das mag wohl sein.

Mich dünkt, dein Laut ist anders, und du sprichst

Mit besserm Sinn und Ausdruck als zuvor.

EDGAR.

Ihr täuscht Euch sehr: ich bin in nichts verändert

Als in der Tracht.

GLOSTER.

Mich dünkt, du sprächest besser.

EDGAR.

Kommt, Herr, hier ist der Ort: steht still! Wie grau'nvoll

Und schwindelnd ist's, so tief hinab zu schaun! –

Die Kräh'n und Dohlen, die die Mitt' umflattern,

Sehn kaum wie Käfer aus – halbwegs hinab

Hängt einer, Fenchel sammelnd, – schrecklich Handwerk!

Mich dünkt, er scheint nicht größer als sein Kopf.

Die Fischer, die am Strande gehn entlang,

Sind Mäusen gleich; das hohe Schiff am Anker

Verjüngt zu seinem Boot; das Boot zum Tönnchen,

Beinah' zu klein dem Blick; die dumpfe Brandung,

Die murmelnd auf zahllosen Kieseln tobt,

Schallt nicht bis hier. – Ich will nicht mehr hinabsehn,

Daß nicht mein Hirn sich dreht, mein wirrer Blick

Mich taumelnd stürzt hinab.

GLOSTER.

Stell' mich, wo du stehst!

EDGAR.

Gebt mir die Hand: Ihr seid nur einen Fuß

Vom letzten Rand. Für alles unterm Mond

Tät' ich hier keinen Sprung.

GLOSTER.

Laß mich nun los!

Hier, Freund, ist noch ein Beutel, drin ein Kleinod,

Kostbar genug dem Armen. Feen und Götter

Gesegnen dir's! Geh nun zurück, mein Freund:

Nimm Abschied; laß mich hören, daß du gehst!

EDGAR.

Lebt wohl denn, guter Herr!

GLOSTER.

Von ganzem Herzen.

EDGAR.

So spiel' ich nur mit dem Verzweifelnden,

Um ihn zu heilen.

GLOSTER.

O ihr mächt'gen Götter!

Der Welt entsag' ich, und vor euerm Blick

Schüttl' ich geduldig ab mein großes Leid.

Könnt' ich es länger tragen ohne Hader

Mit euerm unabwendbar ew'gen Rat,

So möchte wohl mein müder Lebensdocht

Von selbst verglimmen. Wenn mein Edgar lebt –

O segnet ihn! – Nun, Freund, gehab' dich wohl!

EDGAR.

Bin fort schon; lebt denn wohl!

 

Gloster springt und fällt zur Erde.

 

Und weiß ich, ob nicht Phantasie den Schatz

Des Lebens rauben kann, wenn Leben selbst

Dem Raub sich preis gibt? War er, wo er dachte,

Jetzt dächt' er nicht mehr. – Lebend oder tot? –

He, guter Freund! – Herr, hört Ihr? – Sprecht! –

So könnt' er wirklich sterben: – Nein, er lebt.

Wer seid Ihr, Herr? –

GLOSTER.

Hinweg und laß mich sterben!

EDGAR.

Warst du nicht Fadensommer, Federn, Luft,

So viele Klafter tief kopfüber stürzend,

Du wärst zerschellt, gleich einem Ei. Doch atmest du,

Hast Körperschwere, blut'st nicht, sprichst, bist ganz.

Zehn Mastbäum' auf einander sind so hoch nicht,

Als steilrecht du hinabgefallen bist.

Ein Wunder, daß du lebst! Sprich noch einmal!

GLOSTER.

Doch fiel ich oder nicht? –

EDGAR.

Vom furchtbar'n Gipfel dieser kreid'gen Klippe.

Sieh nur hinauf, man kann die schrill'nde Lerche

So hoch nicht sehn noch hören: sieh hinauf! –

GLOSTER.

Ach Gott! Ich habe keine Augen.

Ward auch die Wohltat noch versagt dem Elend,

Durch Tod zu endigen? Trost war's doch immer,

Als Jammer der Tyrannen Wut sich konnte

Entziehn und seine stolze Willkür täuschen.

EDGAR.

Gebt mir den Arm! –

Auf! – So! Wie geht's? Fühlt Ihr die Beine? – Steht? –

GLOSTER.

Zu gut! zu gut!

EDGAR.

Das nenn' ich wunderseltsam!

Dort auf der Klippe Rand, welch Ding war das,

Das von Euch wich?

GLOSTER.

Ein armer Bettler war's.

EDGAR.

Hier unten schienen seine Augen mir

Zwei Monden; tausend Nasen hatt' er, Hörner

Gekrümmt, und wogte, wie's empörte Meer:

Ein Teufel war's. Drum denk', beglückter Alter,

Daß höchste Götter, die zum Ruhm vollführen,

Was uns unmöglich scheint, dich retteten.

GLOSTER.

Ja, das erkenn' ich jetzt. Ich will hinfort

Mein Elend tragen, bis es ruft von selbst:

»Genug, genug, und stirb!« Das Ding, wovon

Ihr sprecht, schien mir ein Mensch; oft rief es aus:

»Der böse Feind!« – Er führte mich dahin.

EDGAR.

Seid ruhig und getrost! Doch wer kommt da? –

 

Lear tritt auf, phantastisch mit Blumen und Kränzen aufgeschmückt.

 

Gesunder Sinn wird nimmer seinen Herrn

So ausstaffieren.

LEAR. Nein, wegen des Weinens können sie mir nichts tun; ich bin der König selbst.

EDGAR. O herzzerreißender Anblick! –

LEAR. Natur ist hierin mächtiger als die Kunst. – Da ist Euer Handgeld. Der Bursch führt seinen Bogen wie eine Vogelscheuche. Spannt mir eine volle Tuchmacherelle, – sieh, sieh, eine Maus – still, still, dies Stück gerösteter Käse wird gut dazu sein. – Da ist mein Panzerhandschuh; gegen einen Riesen verfecht' ich's. Die Hellebarden her! – Oh, schön geflogen, Vogel! Ins Schwarze, ins Schwarze! Hui! – Gebt die Parole!

EDGAR. Süßer Majoran. –

LEAR. Passiert!

GLOSTER. Die Stimme kenn' ich.

LEAR. Ha, Goneril! – Mit 'nem weißen Bart! Sie schmeichelten mir wie Hunde und erzählten mir, ich hätte weiße Haare im Bart, ehe die schwarzen kamen. – Ja und Nein zu sagen zu allem, was ich sagte! – Ja und Nein zugleich, das war keine gute Theologie. Als der Regen einst kam, mich zu durchnässen, und der Wind mich schauern machte, und der Donner auf mein Geheiß nicht schweigen wollte, da fand ich sie, da spürte ich sie aus. Nichts da, es ist kein Verlaß auf sie; sie sagten mir, ich sei alles: das ist eine Lüge, ich bin nicht fieberfest.

GLOSTER.

Den Ton von dieser Stimme kenn' ich wohl:

Ist's nicht der König?

LEAR.

Ja, jeder Zoll ein König: –

Blick' ich so starr, sieh, bebt der Untertan. –

Dem schenk' ich's Leben: was war sein Vergehn?

Eh'bruch! –

Du sollst nicht sterben. Tod um Eh'bruch, – ? – Nein!

Der Zeisig tut's, die kleine goldne Fliege,

Vor meinen Augen buhlt sie.

Laßt der Vermehrung Lauf! – Denn Glosters Bastard

Liebte den Vater mehr, als meine Töchter,

Erzeugt im Eh'bett.

Dran, Unzucht! Frisch auf, denn ich brauch' Soldaten. –

Sieh dort die ziere Dame,

Ihr Antlitz weissagt Schnee in ihrem Schoß;

Sie spreizt sich tugendlich und dreht sich weg,

Hört sie die Lust nur nennen:

Und doch sind Iltis nicht und hitz'ge Stute

So ungestüm in ihrer Brunst.

Vom Gürtel nieder sind's Centauren,

Wenn auch von oben Weib; nur bis zum Gürtel

Sind sie den Göttern eigen: jenseit alles

Gehört den Teufeln, dort ist Hölle, Nacht,

Dort ist Schwefelpfuhl, Brennen, Sieden, Pestgeruch,

Verwesung, – pfui, pfui, pfui! – Pah! Pah! –

Gib etwas Bisam, guter Apotheker,

Meine Phantasie zu würzen. Da ist Gold für dich.

GLOSTER.

O laß die Hand mich küssen! –

LEAR.

Laß mich sie erst abwischen; sie riecht nach dem Grabe.

GLOSTER.

O du zertrümmert Meisterstück der Schöpfung! –

So nutzt das große Weltall einst sich ab

Zu nichts. Kennst du mich wohl?

LEAR. Ich erinnere mich deiner Augen recht gut: blinzelst du mir zu? – Nein, tu' dein Ärgstes, blinder Cupido; ich will nicht lieben. Lies einmal diese Herausforderung; sieh nur die Schriftzüge! –

GLOSTER.

Wär' jede Letter Sonn', ich säh' nicht eine.

EDGAR.

Nicht glauben wollt' ich's dem Gerücht: es ist so,

Und bricht mein Herz.

LEAR.

Lies!

GLOSTER.

Was, mit den Höhlen der Augen?

LEAR. Oho, stehn wir so mit einander? Keine Augen im Kopf, kein Geld im Beutel? – Höhlten sie dir die Augen und holten dir den Beutel? Doch siehst du, wie die Welt geht!

GLOSTER. Ich seh' es fühlend.

LEAR. Was, bist du toll? – Kann man doch sehn, wie es in der Welt hergeht, ohne Augen. Schau' mit dem Ohr: sieh, wie jener Richter auf jenen einfältigen Dieb schmält! Horch, – unter uns – den Platz gewechselt und die Hand gedreht: wer ist Richter, wer Dieb? Sahst du wohl eines Pachters Hund einen Bettler anbellen? –

GLOSTER. Ja, Herr!

LEAR. Und der Wicht lief vor dem Köter: da konntest du das große Bild des Ansehns erblicken: dem Hund im Amt gehorcht man.

Du schuft'ger Büttel, weg die blut'ge Hand!

Was geißelst du die Hure? Peitsch' dich selbst:

Dich lüstet heiß, mit ihr zu tun, wofür

Dein Arm sie stäupt. Der Wuch'rer hängt den Gauner;

Zerlumptes Kleid bringt kleinen Fehl ans Licht,

Talar und Pelz birgt alles. Hüll' in Gold die Sünde, –

Der starke Speer des Rechts bricht harmlos ab; –

In Lumpen, – des Pygmäen Halm durchbohrt sie.

Kein Mensch ist sündig; keiner, sag' ich, keiner;

Und ich verbürg' es, wenn – versteh', mein Freund, –

Er nur des Klägers Mund versiegeln kann.

Schaff' Augen dir von Glas,

Und, wie Politiker des Pöbels, tu',

Als sähst du Dinge, die du doch nicht siehst –

Nun,nun,nun, nun –

Zieht mir die Stiefeln ab! – Stärker, stärker, – so! –

EDGAR.

O tiefer Sinn und Aberwitz gemischt! –

Vernunft in Tollheit!

LEAR.

Willst weinen über mich, nimm meine Augen!

Ich kenne dich recht gut, dein Nam' ist Gloster –

Gedulde dich, wir kamen weinend an.

Du weißt, wenn wir die erste Luft einatmen,

Schrein wir und winseln. Ich will dir pred'gen: horch! –

GLOSTER.

O welcher Jammer!

LEAR.

Wir Neugebornen weinen, zu betreten

Die große Narrenbühne – ein schöner Hut! –

O feine Kriegslist, einen Pferdetrupp

Mit Filz so zu beschuhn: ich will's versuchen,

Und überschleich' ich so die Schwiegersöhne,

Dann schlagt sie tot, tot, tot! – Tot, tot! –

 

Ein Edelmann mit Bedienten tritt auf.

 

EDELMANN.

O hier, hier ist er. Haltet ihn! Mylord,

Eu'r liebstes Kind –

LEAR.

Wie, kein Entsatz? Gefangen? Bin ich doch

Der wahre Narr des Glücks. Verpflegt mich wohl,

Ich geb' euch Lösegeld. Schafft mir 'nen Wundarzt,

Ich bin ins Hirn gehaun.

EDELMANN.

Nichts soll Euch fehlen.

LEAR.

Kein Beistand? – ganz allein?

Da könnte wohl der Mensch in salz'ge Tränen

Vergehn, wie Kannen seine Augen brauchend,

Des Herbstes Staub zu löschen.

EDELMANN.

Teurer Herr!

LEAR.

Brav will ich sterben, wie ein schmucker Bräut'gam; was?

Will lustig sein; kommt, kommt, ich bin ein König,

Ihr Herren, wißt ihr das? –

EDELMANN.

Ein hoher König, und wir folgen Euch.

LEAR. So ist noch nichts verloren. Kommt! wenn ihr's haschen wollt, so müßt ihr's durch Laufen haschen. Sa, sa, sa, sa! Er läuft fort.

EDELMANN.

Ein Anblick, jammervoll am ärmsten Bettler,

An einem König namenlos! Du hast ein Kind,

Durch das die Welt vom grausen Fluch erlöst wird,

Den zwei auf sie gebracht.

EDGAR.

Heil, edler Herr!

EDELMANN.

Seid kurz, mein Freund! Was wollt Ihr?

EDGAR.

Vernahmt Ihr, Herr, ob's bald ein Treffen gibt?

EDELMANN.

Nun, das ist weltbekannt, ein jeder weiß es,

Der Ohren hat zu hören.

EDGAR.

Doch erlaubt,

Wie nahe steht der Feind?

EDELMANN.

Nah und in schnellem Anmarsch; stündlich kann

Die Hauptmacht hier sein.

EDGAR.

Dank Euch! Das war alles.

EDELMANN.

Weilt gleich die Königin aus Gründen hier,

Ist doch das Heer schon vorgerückt.

EDGAR.

Ich dank' Euch.

 

Edelmann geht ab.

 

GLOSTER.

Ihr ewig güt'gen Götter, nehmt mein Leben,

Daß nicht mein böser Sinn mich nochmals treibt,

Zu sterben, eh' es euch gefällt.

EDGAR.

So betet

Ihr trefflich, Vater! –

GLOSTER.

Nun, mein Freund, wer seid Ihr?

EDGAR.

Der ärmste Mensch, gezähmt durch Schicksalsschläge,

Der durch die Schule selbstempfundnen Grams

Empfänglich ward für Mitleid. – Gebt die Hand mir,

Ich führ' Euch in ein Haus.

GLOSTER.

Von Herzen Dank!

Des Himmels Huld und reicher Segen geb'

Euch Lohn auf Lohn! –

 

Der Haushofmeister tritt auf.

 

HAUSHOFMEISTER.

Ein Preis verdient! Willkommen! –

Dein augenloser Kopf ward darum Fleisch,

Mein Glück zu gründen. Alter Hochverräter,

Bedenke schnell dein Heil: das Schwert ist bloß,

Das dich vernichten soll.

GLOSTER.

So brauch' mit Kraft

Die Freundeshand!

 

Edgar setzt sich zur Wehre.

 

HAUSHOFMEISTER.

Was, frecher Bauer, willst du

Verteid'gen solchen Hochverräter? Fort! –

Daß seines Schicksals Pest nicht auch auf dich

Ansteckend falle! Laß den Arm ihm los!

EDGAR. Will nit los losse, Herr, muß erst anders kumme.

HAUSHOFMEISTER. Laß los, Sklav', oder du stirbst!

EDGAR. Lieber Herr, gehn Eures Wegs und loßt arme Leut' in Ruh'. Wann ich mich sollt mit eim große Maul ums Lebe bringe losse, da hätt' ich's schun vor vierzehn Täg los werde künne. Kummt mer dem alte Mann nit nah; macht Euch furt, rat' ich, oder ich will emohl versuche, was stärker is, Eu'r Hirnkaste oder mei Knippel. Ich sog's Euch grod' raus.

HAUSHOFMEISTER. Ei, du Bauerflegel! –

EDGAR. Ich ward' Euch die Zähne stochern, Herr: was schiern mich Eure Finte!

 

Sie fechten, und Edgar schlägt ihn zu Boden.

 

HAUSHOFMEISTER.

Sklav', du erschlugst mich! – Schuft, nimm meinen Beutel;

Soll's dir je wohl gehn, so begrabe mich,

Und gib die Briefe, die du bei mir find'st,

An Edmund, Grafen Gloster! Such' ihn auf

In Englands Heer – O Tod zur Unzeit –Tod! –

 

Er stirbt.

 

EDGAR.

Ich kenne dich: ein dienstbeflißner Bube,

Den Lastern der Gebiet'rin so geneigt,

Als Bosheit wünschen mag.

GLOSTER.

Was, ist er tot?

EDGAR.

Hier setzt Euch, Vater, ruht!

 

Beiseit.

 

Laß sehn die Taschen; jene Briefe können

Mir guten Dienst tun.

 

Laut.

 

Er ist tot; nur schade,

Daß ich sein Henker mußte sein.

 

Beiseit.

 

Laßt sehn!

Erlaube, liebes Wachs, und schilt nicht, Sitte:

Man risse ja, des Feindes Sinn zu spähn,

Sein Herz auf; seine Briefe geht schon eher.

 

Er liest den Brief.

 

»Gedenkt unsrer gegenseitigen Schwüre! Ihr habt manche Gelegenheit, ihn aus dem Wege zu räumen; fehlt Euch der Wille nicht, so werden Zeit und Ort Euch vielmal günstig sein. Es ist nichts geschehn, wenn er als Sieger heimkehrt; dann bin ich die Gefangne und sein Bett mein Kerker. Von dessen ekler Wärme befreit mich und nehmt seinen Platz ein für Eure Mühe!

Eure (Gattin, so möcht' ich sagen) ergebne Dienerin

Goneril.«

O unenthüllter Raum des Weiberwillens!

Ein Plan auf ihres biedern Mannes Leben,

Und der Ersatz: mein Bruder! – Hier im Sande

Verscharr' ich dich, unsel'ger Bote du,

Mordsücht'ger Buhler; und zur rechten Zeit

Bring' ich dies frevle Blatt vors Angesicht

Des todumgarnten Herzogs. Wohl ihm dann,

Daß deinen Tod und Plan ich melden kann!

 

Edgar schleppt den Leichnam hinaus.

 

GLOSTER.

Der König rast. Wie starr ist meine Seele,

Daß ich noch aufrecht steh' und scharf empfinde

Mein schweres Los! Besser, ich wär' verrückt:

Dann wär' mein Geist getrennt von meinem Gram,

Und Schmerz in eiteln Phantasie'n verlöre

Bewußtsein seiner selbst.

 

Edgar kommt zurück.

 

EDGAR.

Gebt mir die Hand!

Fernher, so scheint mir, hör' ich Trommelschlag;

Kommt, Vater! – Zu 'nem Freunde führ' ich Euch.

 

Sie gehn ab.

 


 © textlog.de 2004 • 15.11.2024 05:41:22 •
Seite zuletzt aktualisiert: 08.10.2007 
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