Der »Abgewiesene«
Es gibt tausend Gründe,
weshalb man Dich abweist! Trotz Deiner zarten Seele, Deinem zarten Verständnis, und sogar trotz Deiner sozialen und ökonomischen Stellung!
Weißt Du denn, was Alles war, sich ereignet hat,
bevor Du, innerlich erbebend, zum ersten Male sie erschaut hast als Dein längst erträumtes Ideal?!?
Glaubst Du, edler Törichtster, sie habe bis zu ihrem 19. Lebensjahre darauf gewartet, danach gleichsam hingestrebt unentwegt,
gerade Dir zu begegnen am 12. Oktober 1915, abends ½8 Uhr, dort und dort?!
Willst Du Alles verschütten,
was sich aufgebaut hat
in ihrer tiefsten Seele seit ihrem,
sagen wir nur, 14. Lebensjahre?!
Weißt Du, was sie in ihren geheimnisvollen jungen Märchen-Träumen sich erträumt hat?!
Kennst Du die Hunde, die ihr das Köpfchen verdrehen wollten?!
Kennst Du die Träumer denen die im Traum erschien?!
Kennst Du das Auf und Ab, das Hin und Her ihres von Dir zwar geliebten aber, bisher nicht gekannten Lebens?!
Was bist Du also außer Fassung,
daß sie Dich, Glühenden, kalt abgewiesen hat?!?
Sei froh! Sie wird Deinen tieftraurigen Blick nie vergessen! Nie!
Und wenn sie ihn dennoch,
im Drang ihrer Ereignisse des mannigfaltigen Lebens einer süßen Begehrenswerten,
von allen Seiten stürmt man an sie nämlich naturgemäß heran,
vergessen sollte,
so wirst Du, Tief-Trauriger, von diesem Deinem vergessenen abgewiesenen Blicke
leben können,
falls Du überhaupt seelisch lebensfähig bist!
Denn, siehe, was wirklich war, ganz tief drinnen, geht nicht verloren. Denn Gott selber schützt es Dir in Dir!