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Der Anlaß

Was ist mein Anlaß? Nichts, ein Schein,
wie es sich anläßt insgemein.
Ich lass’ es leicht an mich heran,
doch lass’ ich es an mir nicht an.
Hart lass’ ich’s an, wenn’s nicht will weichen,
dringt mir ins Leben so ein Zeichen.
Doch jeder Tonfall, jede Miene,
es läßt mich an, mich, die Maschine
und meine Kraft erliegt dem Reize
des Irgendwas, womit ich heize.
Und wie den Stahl zu seiner Hitze
läßt es mich an zu Wut und Witze.
Am Staubgefäß fass’ ich die Pflanze
und setze kühn den Teil fürs Ganze —
kein Anteil an dem Werk gebührt
dem Anlaß, der’s herbeigeführt.
So jedem Anstoß ausgesetzt,
stoß’ ich von innen doch zuletzt.
Wie wehrlos schein’ ich, wenn ich meine,
daß mir die Welt im Schein erscheine.
Deckt diesen sie mir endlich zu
und hab’ ich vor dem Anlaß Ruh,
so steht zu ihrem, meinem Heil
das Ganze wieder für den Teil.
Viel leichter wird’s, die Welt zu fassen,
will sie mich an mich selber lassen!