Krieg
Der Bauer bat:
»Herr, dies hier ist mein letzter Rock
und all mein Gut ist dieser Bienenstock.
Bewach’ ihn Gott und ein Soldat,
daß die Soldaten ihn nicht nehmen!«
»Ein braver Mann hat so was nicht vonnöten!«
Der stiehlt nicht Bienen. Der kann Bienen töten.
Denn Krieg ist Krieg, da hilft kein Grämen.
Bei Nacht geschah’s, die Nacht schwieg still —
im Garten Lärm, und jener eilt zu retten
und er begegnet ihren Bajonetten,
da er es ihnen wehren will.
Denn Krieg ist Krieg, der Herrgott mag’s bedauern,
und was da ist, das ist gewesen
und ohne Furcht und Federlesen
zerschlugen sie den Bienenstock dem Bauern.
Es tagt. ’nen Bettel bietet man ihm an.
»Behaltet’s, Herr!« »Ist’s dir zu wenig, Schuft?«
die Stimme des Gewissens ruft.
»Ich will kein Geld! Nur sehn, wer es getan!«
Sie stehen mit erwartungsvollen Mienen,
da führt man jenen Führer her
der Rotte, die den Stock zerbrochen.
»Ich bin entschädigt! Dies ist mehr!
Sie haben ihm die Stirn zerstochen!
Denn Krieg ist Krieg. O meine braven Bienen!«