Metaphysik der Sprachkritik
Auf mancherlei Wegen und Stegen sind wir schon zu dem einzigen Gipfel unserer Untersuchung empor gelangt, zu der Einsicht, dass die menschliche Sprache ungeeignet sei, in ihren diskursiven Schlüssen zu neuen Erkenntnissen zu führen, dass die menschliche Sprache nicht einmal weiter zur Mitteilung reiche, als die Erfahrung des Hörenden gehe. Wir können den Gedanken jetzt so aussprechen: nicht die Worte der Sprache vermitteln uns das Verständnis der Welt, sondern unsere individuelle Orientierung in der Welt vermittelt uns das Verständnis der Worte und Sätze. Zu solcher Resignation hat uns die Untersuchung logischer und grammatischer Begriffe geführt. Die Untersuchung psychologischer Begriffe lehrt zunächst dasselbe, um uns dann mit der Wahrheit zu entlassen, dass uns die logischen, die grammatischen und schließlich auch die psychologischen Begriffe von der Sprache suggeriert worden sind. Diese letzte Einsicht könnte man die Metaphysik der Sprachkritik nennen.