Diät
a) Die Pflege der Augen
Die Pflege der Augen als des edelsten Sinnesorgans macht in der populären Ophthalmologie und als Präservativ vor Augenleiden auch in der Volks- und Hausarzneimittellehre einen wichtigen Abschnitt aus. Auch der Nichtarzt soll die Schädlichkeiten kennen und vor ihnen gewarnt werden, die dem Auge Gefahr bringen. Die Regeln der Augendiätetik werden um so notwendiger, sie verdienen um so mehr allgemein verbreitet und gekannt zu werden, je größer und zahlreicher die Schädlichkeiten sind, die in zivilisierten, verfeinerten Staaten durch Luxus, Schwelgerei, übermäßiges Studieren, Nachtwachen, sitzende Lebensart etc. das Sehvermögen der Menschen bestürmen. Aus diesem Grunde haben sich auch mehrere berühmte Männer durch populäre diätetische Schriften, die sowohl die Pflege gesunder Augen, als die diätetische Behandlung schwacher und kranker Augen zum Gegenstande haben, verdient gemacht (s. G. Beer, Pflege gesunder und geschwächter Augen. Leipz. 1801). Ch. Henken, Ophthalmobiotik, oder Regeln und Anweisungen zur Erhaltung der Augen. Bremen und Leipz. 1815. S. Th. Sömmerring, Über einige wichtige Pflichten für die Augen. Frankf. 1819. G. H. Weller, Diätetik gesunder und schwacher Augen. Berlin 1821).
Zu grelles Licht, heller Sonnenschein, zumal auf große, hellgefärbte Flächen, Sandebenen, Schneefelder, weiße Häuser und Mauern, zu starke Zimmerbeleuchtung, konsumiert die Erregbarkeit des Auges und kann torpide Schwäche desselben, selbst Amaurose zur Folge haben. Augenschirme, Schleier geben Schutz davor.
Ein merkwürdiges Beispiel von Schneeblindheit, d. i. plötzlich mit Lichtscheu auftretende, durch grelles Sonnenlicht auf Schneeflächen herbeigeführte Blindheit früher ganz gesunder Personen, ist aus den Memoirs of General Miller in Behrend’s Repertor. d. med. chir. Journalistik des Auslandes. Juni 1834. S. 218. mitgeteilt. Eine ganze Division Soldaten, die von Cordoba nach Puno marschierte, wurde, drei Meilen von jeder menschlichen Wohnung, von dem Übel befallen, welches die Einwohner von Peru Surumpi nennen. Diese temporäre Blindheit beruhet auf der Unmöglichkeit, die Augenlider einen Augenblick zu öffnen, indem der geringste Lichtstrahl durchaus unerträglich ist; dabei heftig quälende Schmerzen, die nur durchs Auflegen von Schnee gemildert werden. Einige gesund gebliebene Führer galoppierten voraus nach einem Dorf und brachten an 100 Indianer mit, um die Truppen führen zu helfen. Viele Soldaten, vor Schmerz rasend, hatten von der Kolonne sich verloren und starben vor der Rückkehr, der Führer, die mit Hilfe der Indianer die Truppen an langen Tauen leiteten. Mehrere Soldaten Gelen dabei in Abgründe und waren rettungslos verloren. Von 3000 Mann verlor die Division über hundert. Gewöhnlich dauert die Schneeblindheit nur zwei bis vier Tage. —
Das zu schwache Licht schadet teils dadurch, indem es einen notwendigen Lebensreiz für den ganzen Organismus schmälert, teils dadurch, dass es die Reizbarkeit des Auges erhöht, so dass die gewöhnliche Beleuchtung nicht ertragen wird. Daher ist das Lesen und Schreiben in der Dämmerung so schädlich. Jeder schnelle Wechsel vom Hellen ins Dunkle und umgekehrt, das Schlafen in einem finstern Zimmer und der plötzliche Eindruck des hellen Tageslichts am Morgen, das Lesen im wechselnden Schatten eines Baums, das Schlafen mit dem Gesicht gegen das Fenster, sind zu vermeiden.
Die häufigste und größte Schädlichkeit für die Augen ist: unzweckmäßige Verteilung des Lichts. Bei anhaltenden Beschäftigungen, z. B. am Schreibtische etc. muss das Licht nicht von vorn, sondern von der Seite, am besten schräg von oben über die linke Schulter einfallen, weil dann die rechte Hand keinen Schatten auf die Arbeit wirft. Arbeiter, wie Uhrmacher, die es nicht vermeiden können, dem Lichte gegenüber zu sitzen, müssen sich durch einen, mit dünnem blassgrünem Papier überzogenen Rahmen, den sie an das Fenster stellen, schützen.
Jede künstliche Beleuchtung, die nur einen Teil des Zimmers erhellt und den übrigen ziemlich dunkel lässt, z. B. durch Klapplichtschirme, ist schädlich. Wachskerzen oder das Gaslicht (ölbildendes Kohlenwasserstoffgas) aus den Steinkohlen geben die beste Beleuchtung, weil die Flamme gleichmäßig brennt. Talglichte schaden den Augen am meisten, weil sie ungleichmäßiges Licht geben und man beim Putzen derselben genötigt ist. mit schon angegriffenen Augen in die Flamme zu sehen. Alle Lampen sind gänzlich zu verwerfen, weil sie ein sehr konzentriertes, blendendes und dabei unangenehm (rotgelb) gefärbtes Licht geben (Beer, Rust), doch ist eine oben an der Decke befestigte Argand’sche Lampe, weil sie ein weißes Licht von oben gibt und einen hohlen zylindrischen Docht hat, für die Zimmererleuchtung sehr gut; nur passt sie nicht für den Arbeitstisch; hier sind die Franks’chen Studierlampen mit halbzylindrischem Docht und offenem Glaszylinder, nicht aber die alten, verwerflichen Market’schen Studierlampen mit geradem Docht, rötlicher Flamme und Blechschirm, nützlich.
Jede gute Lampe muss einen durchscheinenden Schirm haben, am besten von Milchglas, der dem Auge den Anblick der Flamme erspart, ohne das Zimmer zu sehr zu verdunkeln. Grüne Glasschirme taugen eben so wenig, als die grünen Brillen, indem sie den Gegenständen ein unangenehmes, entstellendes Licht geben.
Angenehm und wohltätig fürs Auge sind die grünen und blauen Farben, indifferent die graue, dagegen die schwarze und weiße Farbe ganz wie zu schwaches und zu helles Licht wirken. Die rote und die gelbe Farbe sind dem Auge, zumal bei starker Beleuchtung, nachteilig. Man muss daher dem Auge den Anblick unangenehmer Farben möglichst ersparen und sie von den Wänden des Wohnzimmers, den Möbeln etc. verbannen. Obgleich die grüne und blaue Farbe dem Auge bei reflektierendem Licht wohltätig ist, so bringen beide Farben bei durchgehendem Lichte dem Auge dennoch Nachteil. Daher sind die gefärbten, die grünen und blauen Brillenglässer zu verbannen, und es ist ein großer, aber viel verbreiteter Irrtum, dass sie gesunden oder allen schwachen Augen nützlich seien.
Die weiß angetünchten Häuser und solche Wohnzimmer schaden oft dadurch, das sie das Sonnenlicht zu grell reflektieren, daher in manchen Städten, z. B. in Rostock, es verboten ist, sein Haus weiß anzutünchen, weil dadurch der gegenüber wohnende Nachbar, zumal wenn er zu den sitzenden Ständen gehört, Schaden an den Augen nehmen kann. —
Sehr wohltätig und stärkend wirkt aufs Auge reine, mäßig warme, trockne und nicht zu heftig bewegte Luft. Ist sie durch Staub, Feuerrauch, Tabaksdampf, durch mineralische und andere scharfe Ausdünstungen verunreinigt, zumal durch tierische Stoffe, so kann sie dem Auge großen Nachteil bringen. Die schlecht gelüfteten engen Schlafzimmer, die dunkeln unreinlichen Kinderstuben, die großen, mit Gardinen versehenen, nicht gelüfteten Himmelbetten, haben schon manches Auge verdorben.
Leiden die Augen auf Reisen durch starken Wind, durch große Sommerhitze an Rötung, Trockenheit und Schmerz, so dient dagegen ein Augenwasser aus vier Unzen Rosenwasser, ein Quäntchen Gummischleim und 15 Tropfen Bleiessig (Beer). Oft sind auch schon Fomentationen und die Augendusche von kaltem Flusswasser hinreichend. Jeder schnelle Wechsel der Temperatur, gleichviel der atmosphärischen oder der Zimmerluft, schadet dem Auge, doch ist große Wärme schädlicher, als Kälte; daher das Tragen dicht anschließender Staubbrillen im Sommer, indem sie den Blutandrang zum Auge steigern, getadelt werden muss. Aus gleichem Grunde schadet auch jede enge Bekleidung; festes Schnüren des Leibes, enge Halsbinden, enge und schwere Hüte, anhaltendes Blasen von Blaseinstrumenten etc. dem Auge, zumal im Sommer und bei hohen Hitzegraden, nach körperlichen und geistigen Anstrengungen.
Nichts ruinirt schneller die gesündesten Augen, als anhaltendes Nachtwachen und das Studieren zur Nachtzeit und bei künstlicher Beleuchtung; denn das Auge bedarf des Schlafs zur Erholung, wie der ganze Körper. Aber auch ein zu langer Schlaf ist den Augen schädlich, besonders in dicken, warmen Federbetten, in dunkeln Schlafzimmern. In den langen Winternächten, wo die meisten Menschen mehr als im Sommer schlafen, ist es daher selbst gut, dem Auge nicht allen Lichtreiz zu entziehen, und daher eine Nachtlampe, deren Flamme aber weder das Auge des Schlafenden treffen, noch die Luft des Schlafzimmers verunreinigen darf, brennen zu lassen (Beer).
Bei Säuglingen muss auf die Stellung der Wiege Rücksicht genommen werden, soll das Schielen verhütet werden. Das Kind sieht oft unverwandt nach dem Licht oder nach glänzenden Gegenständen, und wiederholt sich dieses täglich, während das Kind in der Wiege nicht schläft, ist z. B. ein Fenster, ein Nachtlicht, eine Wanduhr, ein Spiegel an dem Kopfende oder an einer oder der anderen Seite der Wiege befindlich, so gewinnen die Muskeln, welche den Augapfel nach jener Seite hin bewegen, bald ein solches Übergewicht über ihre Antagonisten, dass die Augen bald eine bleibende Richtung nach dieser Seite oder nach Oben annehmen. Höchst nachteilig ist den Augen unserer Kinder das frühe Schulbesuchen, das stundenlange Einsperren in Schulstuben, das viele Lesen, Schreiben, Zeichnen, Sticken, kurz das Ansehen kleiner, feiner und naher Objekte in einer Lebensperiode und demjenigen Alter, wo eine stets wechselnde Beschäftigung und besonders eine häufige Betrachtung ferner Gegenstände dem Auge zu seiner Ausbildung und Stärkung so nötig ist. Diese naturwidrige Erziehungsweise unserer Zeit, die den ersten und vorzüglichsten Grund zur Kurzsichtigkeit legt, verdient großen Tadel. Auch der schlechte Druck so mancher Schulbücher mit abgenutzten stumpfen Lettern ist mit anzuklagen, desgleichen die unzweckmäßige Beleuchtung und verdorbene Luft in manchen vollgepfropften Schulstuben.
Noch mehr als die Knaben sind aber, wie Ascherson mit Recht bemerkt (Rust’s Handb. d. Chirurgie, Bd. VI. S. 14), die Mädchen zu beklagen. Nicht nur, dass sie in einer engen, den Kreislauf hemmenden Kleidung noch strenger an das Zimmer gefesselt werden, als die Knaben, so sind sie durch die herrschende Mode zu Arbeiten verdammt, die ganz eigens dazu erfunden scheinen, die Augen zu verderben. Da werden die feinsten Gewebe, z. B. Batist, Spitzen, mit der Nähnadel nachgeahmt, da wird auf Linon gestickt, Seidenmosaik gemacht, oder wie die brotlosen Künste alle heißen mögen. Eine der häufigsten Beschäftigungen unerwachsener und erwachsener Frauenzimmer ist jetzt die Stickerei in bunter Wolle, eine unverdienstliche mechanische Arbeit, bei welcher das Abzählen der einzelnen Punkte des Musters die Augen eben so sehr anstrengt, als ihnen die Betrachtung der blendenden Farben und der feine Wollstaub, der beim Sticken erzeugt wird, nachteilig ist. Dazu kommt noch, dass die meisten solcher Arbeiten in den kurzen Tagen vor Weihnachten und meist bei künstlicher Beleuchtung verfertigt werden, um als Weihnachtsgeschenk zu dienen. Nur erst nach vollendeter Entwickelung des Körpers kann das Auge große und anhaltende Anstrengungen ohne Schaden ertragen. Daher sollten junge Leute, die dazu bestimmt sind, eine das Sehvermögen sehr in Anspruch nehmende Kunst zu erlernen, z. B. die des Juweliers, des Uhrmachers, Goldschmieds, Kupferstechers etc. nie vor vollendeten Pubertätsjahren in die Lehre gegeben werden, was Eltern und Vormünder noch zu wenig berücksichtigen. —
Personen, die durch Krankheiten, Blutverlust, Wochenbette, Nervenfieber, durch Eiterungen etc. geschwächt sind, müssen besonders ihre Augen schonen. Das Bücherlesen und Sticken im Wochenbette taugt nichts; ja, es ist schon dem Auge des gesunden und kräftigen Menschen schädlich, im reizbaren Zustande, gleich nach Gemütsbewegungen, nach Erhitzungen des Körpers, nach einer reichlichen Mahlzeit, nach dem Aufstehen vom Schlafe, dasselbe sehr anzustrengen. Auch das Lesen im Fahren oder Gehen, zumal in Büchern mit kleinen und lateinischen Lettern und von blendend weißem Papier, wiesle in England, und jetzt auch leider! in Deutschland, Mode geworden, das Sehen durch Brillen oder Vergrößerungsgläser, die nicht vor dem Auge befestigt sind, durch Mikroskope mit einem Auge, ohne mit dem anderen abzuwechseln, ist höchst nachteilig.
Da das Schreiben, wenn man schnell und nicht schön schreiben will, das Auge weniger anstrengt, als das Lesen, so richte es der Gelehrte so ein, dass er bei Tage mehr die Zeit zum Lesen, die des Abends mehr zum Schreiben benutzt. Wer bei Tage seine Augen sehr anstrengen muss, wähle sich eine mit massiger Bewegung verbundene Erholung, z. B. Spazierengehen, Reiten, im Winter Billardspiel etc.; das stundenlange Sitzen am Spieltische oder am Schachbrett ist für ihn unbedingt zu verwerfen.
Aber nicht allein die zu große Anstrengung, auch die Untätigkeit, der zu geringe Gebrauch, z. B. durch zu langes Schlafen, durch das lange Verweilen im Dunkeln, kann dem Auge schaden. Es gibt eine Art von Blindheit, welche Beer den Augenschlaf nennt, und die wieder gehoben werden kann, wenn man das gesunde Auge, wie bei Schielenden, eine Zeit lang verbindet und so das kranke zum Sehen zwingt.
Wer schon geschwächte Augen hat, muss alle angegebenen Regeln einer auf Theorie und Erfahrung gestützten Augendiätetik doppelt streng befolgen, will er nicht sein Gesicht verlieren. Die Zeichen schwacher Augen, bei denen es die höchste Zeit ist, schonend mit ihnen umzugehen, sind folgende: Die Sehweite (Punctum distinetae visionis), d. i. das deutliche Sehen kleinerer Gegenstände, verringert sich merklich, oft, zumal nach großen Anstrengungen, Nachtarbeiten etc. binnen wenigen Tagen um einige Zolle. Während anhaltender und anstrengender Beschäftigungen fühlt man eine lästige Spannung in der Augengegend, die oft von einem Gefühl der Wärme und einer Schwerbeweglichkeit des Augapfels und der Augenlider begleitet ist, auch sich wohl zu einem massigen, betäubenden Kopfschmerz steigert, der besonders in der Augenbrauengegend ein drückendes Gefühl hervorbringt; — ferner: öfteres Tränen der Augen, Röte und Geschwulst der Augenlidränder, zumal bei blonden Personen, ausgedehnte Gefäße der Conjunctiva. Endlich zeigt sich, und zwar oft plötzlich, ein dünner Nebel vor den Augen, die Gegenstände verwirren sich, und ein beginnender Schwindel zwingt uns, die Augenlider zu schließen. Öffnet man aber einige Sekunden später die Augen, so sieht man so deutlich, wie zuvor. Achtet nun der Mensch nicht auf sich, schont er seine Augen nicht sorgfältiger, so stellen sich folgende Zufälle ein: die Objekte scheinen einen Rand von Regenbogenfarben zu haben, und öfters bewegen sie sich, in einen besonders lästigen Schimmer gehüllt, sehr geschwind von oben nach unten, oder umgekehrt, und scheinen in einander zu fließen. Alle diese beängstigenden Symptome lassen sich oft noch beseitigen, wenn der Kranke folgsam ist und sich allen aufs Auge nachteilig wirkenden Einflüssen entzieht und eine vernünftige Ökonomie im Gebrauch derselben beobachtet. Schwache Augen müssen vor der Einwirkung eines absolut oder relativ zu starken Lichtes durch einen guten Augenschirm geschützt werden. Letzterer muss leicht und so angefertigt sein, dass er sich der Form des Kopfs anschmiegt, ohne zu drücken oder zu belästigen; er muss die Augen nicht bloß von oben, sondern auch von den Seiten her schützen, und von der Stirn an geradeaus laufen, ähnlich den Schirmen, welche sich an den Sommerhüten der Damen befinden. Für Wohlhabende lässt man solche Augenschirme am besten aus Sparterie verfertigen, d. i. diejenige Masse, deren sich die Putzmacherinnen zur Formgebung und Haltbarkeit der Damenhüte bedienen, lässt sie dann mit einem feinen biegsamen Putzmacherdraht einfassen und mit grünseidenem Taft überziehen. Für Ärmere nimmt man steifes Papier oder dünne Pappe dazu, die man mit grünem, glanzlosem Papier überzieht und mittelst zweier daran befestigter Bänder um den Kopf bindet. Umhüllung des Gesichts mit schwarzem Flor schützt am besten auf Reisen in großen Sandflächen, auf kahlen Kreidebergen oder im glänzenden Schnee und bei Sonnenschein auf solche Flächen. Die völlige Untätigkeit, d. i. zu große Schonung, steter Aufenthalt im Dunkeln etc., ist aber auch den schwachen Augen keineswegs ratsam; schon eine Abkürzung der zur Arbeit bestimmten Zeit, ein öfterer Wechsel des Gegenstandes der Arbeit, das Vermeiden jeder anstrengenden oder in die Morgenstunden fallenden Arbeit, das öftere, nur minutenlange Schließen der Augen, einige Bewegung im Zimmer oder in freier Luft, der Anblick der freien und heitern Natur, bei Kongestionen zum Kopf Fußbäder, zuweilen ein kühlendes Laxans bei Leibesverstopfung oder Neigung dazu, das öftere Waschen der Augen mit kaltem Wasser, besonders die Augendusche, — wenn das Auge anders Kälte und Feuchtigkeit vertragen kann; — diese Dinge sind zur Kur meist hinreichend, doch muss der Kranke eine geregelte Lebensweise und Diät im ganzen Umfange des Worts führen, im Essen und Trinken, Wachen und Schlafen, Bewegung und Ruhe stets das richtige Maß beobachten und besonders Gemütsbewegungen und Ausschweifungen in Baccho et Venere, Minerva et Apolline vermeiden, wenn er seine schwachen Augen nicht ganz zu Grunde richten will. (S. Most, G. F., Med. chir. Enzyklopädie. Bd. I. S. 542—546, zweite Aufl. Leipz. 1836.)