3) Gemischte Bewegungen
Unter allen gemischten Bewegungen nimmt das Reiten den obersten Rang ein. Die Bewegung des Pferdes, die sich dem Körper des Reiters mitteilt, die wohltätige Erschütterung der Brust und des Leibes, zumal beim Traben, die Anstrengung, die der Reiter machen muss, um sich auf dem Pferde zu halten, — die freie Luft, der Wechsel von Gegenständen im Freien, — alles dieses wirkt wohltätig. Das Bewusstsein besonnener Kraft auf dem Pferd gibt Mut und erweitert die Brust. Das Vergnügen und die Zerstreuung dabei leitet von eigenem Ich ab, mindert die Gewalt der Leidenschaften und verscheucht bei Gelehrten die hypochondrischen Grillen (s. Psychische Mittel).
Zu langes und heftiges Reiten kann Bluthusten, Blutharnen, blutigen Hämorrhoidalfluss, Bruchschäden veranlassen. Letztere finden wir daher häufig bei Kavalleristen, Kurieren und Postillons. Auch ist es nicht gleichgültig, zu welcher Tageszeit man reitet, und ob dies im Schritt, Trab oder Galopp geschieht. Gleich nach der Mahlzeit reite man im Schritt, besonders bei hartgehenden Pferden. Will man aber den Unterleib recht in Bewegung setzen, so reite man Trab, fülle aber vorher den Magen nicht zu sehr an. Das Galoppieren ist eine angenehme, sanfte, schaukelnde Bewegung. Im Sommer reitet man am besten des Morgens und Abends, im Winter kurz vor Tische oder Nachmittags, ein paar Stunden nach dem Mittagsessen.