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Teesurrogate

Teesurrogate. Statt des teuren chinesischen Tees, durch dessen Ankauf jährlich so bedeutende Summen ins Ausland gehen, hat man verschiedene Surrogate in Vorschlag gebracht. Die getrockneten jungen Blätter der Preiselbeere, der Himbeere, der Schafgarbe, der Schlüsselblume, des Schwarzdorns, der Zitronenmelisse, der Ehrenpreispflanze, des Eibenbaums, der Monarde, vorzüglich der vierfädigen und röhrigten (Monarda didyma), der Pfefferminze, des mexikanischen Traubenkrauts (Jesuiter Teekrauts, Chenopodium Ambrosioides) und der gemeinen wildwachsenden Erdbeere u. s. w. geben einen sehr wohlschmeckenden Tee. Die jungen Herzblätter der Walderdbeerenpflanzen, die auf etwas erhabenen Stellen wachsen, geben den besten Tee, vorzüglich wenn man zu sechs Teilen dieser Blätter zwei Teile junger getrockneter Melissenblätter und einen Teil Zitronenkrautblätter (Folia Melissae citratae) mischt. Von den Blättern des mexikanischen Taubenkrauts macht man den berühmten Jesuitentee, oder den Tee von Paraguay, wovon man nur wenige Blätter gebraucht. Die Blätter der Erdbeere, sowohl der Gartenerdbeere, als vorzüglich der wildwachsenden, werden halb getrocknet, zusammengerollt und mit getrockneten Himbeerblättern oder etwas Jesuitentee vermischt, und geben alsdann einen ganz vorzüglich guten Tee. Weil aber viele der genannten Pflanzen mehr Arzneikräfte haben, als der chinesische Tee (s. Herba Melissae, Chenopodii Ambrosioides); so dürfen solche Teearten, so wohlschmeckend sie auch sind, nicht täglich, oder doch nur in ganz kleinen Gaben getrunken werden. Außerdem hat man noch die getrockneten Blätter und Stiele des sauren Kirschbaums, die jungen Blätter der Heidelbeerstaude und des Spillbaums, besonders aber die zarten Blätter einer gewissen Art Veronica statt des chinesischen Tees substituiert.