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Raum und Zeit


Die Anschauungsformen, Raum und Zeit, sind apriorisch-subjektiv, »selbsteigene Formen des Intellekts«. Der Raum ist eine »vor aller Erfahrung dem Intellekt einwohnende Form«, er ist »a priori unmittelbar anschaubar«. Ebenso die Zeit, die ein transzendental Ideales ist, nur im erkennenden Subjekt entspringt, der »bloßen Vorstellung und ihrem Apparat« angehört. Die Zeit ist psychologisch »unser eigener, ungestört fortschreitender, mentaler Prozeß, die Form unserer Apperzeption«. Ebenso phänomenal, ideal ist die Bewegung als solche. Die mathematische Erklärung und Gewißheit fußt auf dem Satz vom Grunde des Seins, auf Anschauung; die Geometrie auf der Relation der Teile des Raumes, die Zahl auf dem Nexus der Zeitteile. Schopenhauer lehrt ferner die Intellektualität der Anschauung, welche schon ein unbewußtes (konkretes) Denken enthält, schon »Erkenntnis der Ursache aus der Wirkung« ist. Die Sinnesempfindung bezieht der Verstand mittels des Kausalprinzips auf ihre Ursache, »welche eben dadurch in Raum und Zeit... sich darstellt als Gegenstand der Erfahrung, materielles Objekt, im Raum durch alle Zeit beharrend, dennoch aber auch als solches immer noch Vorstellung bleibt, wie eben Raum und Zeit selbst«. Zur Anschauung eines Objekts kommt es also erst durch eine (unmittelbare, nicht begrifflich-logische) Beziehung der Eindrücke auf eine in den Raum versetzte Ursache (vgl. Helmholtz, Fick, Zeller).


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Seite zuletzt aktualisiert: 25.10.2006