Wanderschaft
ABENDLAND
1. Fassung (b)
So leise sind die grünen Wälder
Unserer Heimat
Die Sonne sinkt am Hügel
Und wir haben im Schlaf geweint;
Wandern wir mit weißen Schritten
An der dornigen Hecke hin
Singende im Ährensommer
Und Schmerzgeborne.
Schon reift dem Menschen das Korn
Und die heilige Rebe
Und in steinernem Zimmer,
Im kühlen ist bereitet das Mahl.
Auch ist dem Guten
Das Herz versöhnt in grüner Stille
Und Kühle hoher Bäume
Speise teilt er mit sanften Händen aus.
Vieles ist ein Wachendes
In der sternigen Nacht
Und schön die Bläue,
Schreitend ein Bleiches, Odmendes,
Ein Saitenspiel.
Gelehnt an den Hügel der Bruder
Und Fremdling,
Der menschenverlassene, ihm sanken
Die feuchten Lider
In unsäglicher Schwermut.
Aus schwärzlicher Wolke
Träufelt bitterer Mohn.
Mondesweiß schweiget der Pfad
An jenen Pappeln hin
Und balde
Endet des Menschen Wanderschaft,
Gerechte Duldung.
Auch freuet die Stille der Kinder,
Die Nähe der Engel
Auf kristallener Wiese.