1. Gröben und Siethen unter den alten Schlabrendorfs


Von 1416 bis 1786

 

Um 1416 gab es in Gröben und Siethen keine Gröbens mehr; an ihre Stelle waren die lausitzischen Schlabrendorfs getreten, die sich nach dem bei Luckau gelegenen Dorfe »Schlabrendorf« nannten, gerade so wie sich die Gröbens in voraufgegangener Zeit nach dem im Teltow gelegenen Dorfe Gröben ihren Namen gegeben haben.

Aus den ersten zwei Jahrhunderten der Anwesenheit der Schlabrendorfs in Gröben und Siethen wissen wir wenig von ihnen. Es scheint nicht, daß sie sich hervortaten, einen ausgenommen, Johann von Schlabrendorf, der in die geistliche Laufbahn eintrat und in dem Jahrzehnte, das dem Auftreten Luthers unmittelbar voranging, zum Bischof von Havelberg aufrückte. Wegen seiner Vorliebe für die Prämonstratenser behielt er die Tracht derselben bis an sein Lebensende bei. »Es wird ihm nachgerühmt«, so schreibt Lentz in seiner Stiftshistorie von Havelberg, »daß er ein rechter Geistlicher gewesen, der fleißig in der Bibel gelesen und seine horas canonicas selber abgewartet, auch mit seinen Canonicis einen Vers um den andern dabei gebetet habe. Daneben hab' er auch auf seiner Burg zu Wittstock als ein rechter Herr und Fürst zu leben und einen konvenablen Hofstaat mit einem zahlreichen Gefolge von Rittern und Edelknaben zu halten gewußt. Ebenso Koppeln und Meuten und einen wohlbesetzten Marstall. Ingleichen auch hab' er der Armen nicht vergessen und sie mit Bier und Brot allezeit reichlich versorgt.«

So Lentz in seiner Stiftshistorie. Daß dieser Bischof aber speziell dem Hause zu Gröben entsprossen gewesen, dafür spricht mit großer Wahrscheinlichkeit ein noch jetzt in der Gröbener Kirche befindliches Glasfenster, das in seinem Oberteile die Bischofsmütze samt zwei gekreuzten Bischofsstäben, darunter aber das Schlabrendorfsche Wappen zeigt.




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Seite zuletzt aktualisiert: 10.11.2007 
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