3. Gröben und Siethen jetzt
Herr Karl von Jagow, Erbjägermeister der Kurmark, hatte, wie hervorgehoben, Gröben und Siethen im Herbst 1859 erworben. Er blieb aber persönlich auf seiner väterlichen Besitzung Rühstaedt bei Wilsnack in der Priegnitz und übertrug die Verwaltung der beiden Teltowgüter einem ausgezeichneten Landwirte, der denn auch ohne Verzug allerlei Verbesserungen einleitete. Diese waren in der Tat nötig geworden, da seit dem Tode Graf Leos alles zurückgegangen oder doch ins Stocken geraten war. Das Interesse der Frauen drehte sich eben um andere Fragen als landwirtschaftliche. Mit Wiesenkulturen und Bruchentwässerungen, an die sich bald auch eine lohnendere Behandlung der Forstreviere schloß, wurde begonnen und in rascher Reihenfolge folgten Wirtschaftsgebäude, Tagelöhnerhäuser und Etablissements aller Art. Auch eine neue Brennerei ward als unerläßlich hergerichtet, da das, was sich aus alter Zeit her noch so nannte, kaum noch diesen Namen verdiente.
Zugleich aber war der Wunsch des Herrn von Jagow, eines Besitzes wieder los und ledig zu sein, der viel Anforderungen und wenig Erträge mit sich brachte, von Jahr zu Jahr gewachsen, und er verkaufte deshalb beide Güter im Jahre 1879 für die Summe von 180000 Talern an den Engroskaufmann Badewitz in Berlin. Seitens dieses letzteren ist, der kurzen Spanne Zeit unerachtet, bereits viel geschehen und (um nur eines zu nennen) ein geschmackvolles und modernen Ansprüchen mehr entsprechendes Herrenhaus in Siethen errichtet worden.