Gröben und Siethen
| Ob klein, ob groß – Allüberall dasselbe Los, Und was das Leben hält und hat, Hat aller Orten seine Statt.
|
Eines der wichtigsten Defilees aus dem Wittenbergischen ins Märkische war von alter Zeit her das Nuthetal, und von alter Zeit her existierten auch feste Punkte, dieses Defilee zu verteidigen beziehungsweise zu schließen. Unter diesen festen Punkten war das am Mittellaufe des Flüßchens gelegene Schloß Beuthen von besonderer Wichtigkeit, dasselbe Schloß Beuthen, das die Quitzowanhänger gegen den Nürnberger Burggrafen hielten und an dessen Unterwerfung sich der Sieg der Hohenzollerschen Sache knüpfte.
Von diesem seinerzeit vielgenannten Schloß aus nehmen wir heute, dem Flußlaufe folgend, unseren Ausgang und erreichen schon nach halbstündigem Marsch eine mäßige Hügelhöhe, von der aus wir zwei Seeflächen und zwei Dörfer überblicken: Gröben und Siethen. Ein märkisches Idyll. Aber auch ein Stück märkische Geschichte.
Beide Dörfer entstanden sehr wahrscheinlich zu gleicher wendischer Zeit, im übrigen jedoch erfreut sich Gröben des Vorzugs, um einige Jahre früher als Siethen und zwar bereits im Jahre 1352 in einer »im Lager von Gröben« ausgestellten Urkunde Markgraf Ludwigs des Römers genannt zu werden. Es gehörte damals der über den ganzen Teltow hin ausgebreiteten und begüterten Familie Gröben, die, nach der Sitte der Zeit, von diesem ihrem ältesten Besitz her ihren Namen »von Gröben« angenommen hatte. Nach 1352 aber in die Kämpfe des Deutschen Ordens mit verwickelt, entäußerte sich die Gröbenfamilie (von der zwanzig Mitglieder in der Deutsch-Ritter-Schlacht bei Tannenberg gefallen sein sollen) ihres märkischen Besitzes und innerhalb dieses Besitzes auch ihres Stammhauses Gröben. Ihre Güter lagen von dem genannten Zeitpunkt an östlich der Weichsel, und aus der märkischen Familie dieses Namens war eine preußische geworden, die bei dem Orden zu Lehn ging.