§ 54. Die Religionsphilosophie der Alexandriner.
(Clemens, Origenes)
Die Gnostiker hatten ihre »Erkenntnis« hoch über den gering geschätzten Gemeindeglauben erhoben: von den kirchlichen Apologeten hatten die geistig bedeutendsten, Irenäus und Tertullian, nur notgedrungen, und um sie zu widerlegen, sich der Philosophie bedient. Gegen Ende des 2. Jahrhunderts regt sich dagegen innerhalb der kirchlichen Kreise der Trieb, Wissenschaft und Religion in Einklang miteinander zu bringen, an verschiedenen Stellen. Am stärksten in Alexandrien, dem alten Sitze der Wissenschaften und der Religionsphilosophie. Dort war zur Heranbildung von Lehrern für die Katechumenen eine sogenannte Katechetenschule entstanden, welche das Christentum mit hellenischer Bildung erfüllen und umgekehrt gebildeten Helden die christlichen Wahrheiten verständlich machen wollte. An ihr lehrte von 189 bis zu seinem gegen 215 erfolgten Tode Clemens von Alexandrien (so genannt zum Unterschiede von dem ein Jahrhundert früher lebenden Bischof Clemens von Rom).
Literatur: Vgl. u. a. Overbeck, Die Anfänge der patristischen Literatur in Sybels Hist. Zeitschr. 1882, 6. Heft. Ausgabe: O. Stählin, Die griechischen christlichen Schriftsteller der ersten drei Jahrhunderte. Lpz. 1905-09.
Inhalt:
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