Andreani, Andreas, geb. um 1540 zu Mantua, gest. 1623, lieferte treffliche Holzschnitte in Hugo da Carpis Manier, d. h. in dem sogenannten Helldunkel. Sie sind teils braun, teils grau gedruckt, von ungemeiner Klarheit und Transparenz, und haben vollkommen das Ansehen meisterhaft getuschter und kühn mit der Feder umrissener Zeichnungen. Doch ist eine große Anzahl von Blättern, die seinen Namen oder sein Monogramm tragen, nicht von seiner Hand, sondern von Hugo da Carpi, Antonio di Trenta, Niccolò da Vicenza, deren Platten der industriöse Künstler an sich gebracht, und nachdem er den darauf befindlichen Namen des Meisters entfernt und den seinigen dafür darauf gesetzt, drucken ließ. Überdies ließ er sich bei seinen Arbeiten von Künstlern helfen, deren Geschicklichkeit im Zeichnen die seinige übertraf, was indessen seinen Ruf nicht beeinträchtigt zu haben scheint, da er noch heute auch unter dem Namen: der kleine Albrecht Dürer bekannt ist. Zu seinen geschätztesten Blättern gehören: Eva, Abraham's Opfer und Moses, der die Gesetzestafeln zerbricht, nach Beccafumi, Pharao's Untergang und Christi Triumphzug nach Tizian, der Triumph Cäsar's nach Mantegna (gezeichnet von B. Malpizzi), Pilatus, der sich die Hände wäscht und der Raub der Sabinerinnen nach Giovanni da Bologna, Nymphen im Bade nach Parmesan u.s.w.
Literatur. Heinecke, in seinem „Dictionnaire des artistes" und Bartsch in seinem „Peintre graveur" geben Verzeichnisse seiner Blätter.