Gottsched, Gesammelte Reden
Leipzig. HERRN Johann Christoph Gottscheds P. P. der Königl. Preußischen und Bononischen Akademie der Wissenschaften Mitgliedes, gesammlete Reden in dreien Abteilungen, nochmals von ihm selbst übersehen und verbessert. Mit Königl. Poln. und Kurfürstl. Sächsis. allergnäd. Freiheit. Leipzig, verlegts Bernhard Christoph Breitkopf, 1749. 11/2 Alphab. in groß Oktav. Man muß es dem Hrn. Prof. Gottsched zum Ruhme nachsagen, dass er sich in Sammlung aller seiner Werke, Werkchen, Schriften und Schriftchen, zu seinem Vergnügen, und derer Nutzen, welche so wollen schreiben lernen, als wie er, sehr sorgfältig erzeiget. Seine Gedichte hat er der Welt nicht lange mißgegönnet, seine Weltweisheit ist schon zum drittenmal aufgelegt worden, da er eben zum drittenmal Rektor war: seine Reden fehlten noch; hier sind sie; und welch eine Lücke fallen sie nicht unter seinen Schriften aus. Er hatte diesen Mangel schon längst in seiner Bibliothek bemerket, und Herr Breitkopf ließ sich endlich erbitten, demselben durch seinen Beistand abzuhelfen. Nun stehn sie da, und wer sie auch in seinem Büchersaale will stehen sehen, der kann sie überall, z. Exempel in den Vossischen Buchläden, für 20 Gr. haben. Noch eins. Diese Redensammlung besteht aus 3 Abteilungen, aus Lobund Gedächtnisreden, Leichenreden und Trostschriften, und vermischten Reden. Die meisten sind schon sonst gedruckt gewesen, und den Wert der unbekannten kann man aus dem Werte der bekannten leicht schätzen. Herr Gottsched hat diese Reden Seiner Majestät, dem Könige in Dänemark, in einem Gedichte zugeeignet, welches, wenn die Würzhändler einmal eine neue Auflage von dessen Gedichten verlangen sollten, ohne Zweifel, wegen der ganz sanften, platten, natürlichen Schreibart, unter die poetischen Sendschreiben zu stehen kommen wird.