Wesen und Wirkung des Blitzes
Übrigens zeigen die Blitze ihr wahres Wesen und Wirken
Erst durch den Einschlag an und das Brandmal, das sie erzeugen
Und durch die Spuren von Schwefel und seinem erstickenden Dunste;
Denn das sind Zeichen von Feuer und nicht von Wind noch von Regen.
Oft entzündet zudem noch der Blitz die Dächer der Häuser
Und in den Wohnungen schaltet die reißende Flamme als Herrscher.
Unter den Feuern der Welt ist das Feuer des Blitzes das feinste,
Denn ihm gab die Natur die beweglichsten, kleinsten Atome,
Denen sich nichts auf der Welt zu widersetzen vermöchte.
Denn der gewaltige Blitz durchbricht das Gemäuer der Häuser,
Wie das Geschrei und die Stimme; er dringt durch Fels und Metalle
Und verflüssigt in einem Moment das Gold und das Kupfer,
Ja er verflüchtigt den Wein im Augenblick, ohne die Krüge
Irgendwie zu verletzen, weil nämlich sein nahender Gluthauch
Alles rings um den Wein auflockert, die Wände des Kruges
Leicht durchlässig gestaltet und dann in das Innre behende
Schlüpfend rasch die Atome des Weins zerlegt und zerstreuet, -
Was wohl die Gluten der Sonne in Menschenaltern nicht leisten
Könnten, so sehr sie auch sonst durch ihr zuckendes Feuer Gewalt hat:
So übertrifft sie die Herrschernatur des beweglichen Blitzes.