3) Fische
3) Fische. Man unterscheidet Fluss- und Seefische. Beide sind sich ihren Bestandteilen nach ziemlich gleich, indem sie alle viel Laugensalz enthalten und daher leicht in Fäulnis übergehen. Ihr Fleisch ist, wenn sie nicht zu groß und zu alt sind, nahrhaft und weichlicher, als das der Säugetiere.
Da ganze Nationen fast allein von Fischen leben und dabei gesund sind, so muss ihr Genuss nicht so schwächend und schädlich sein, als man behauptet. Die gewöhnlichsten Fische sind: der Lachs. Er hat ein festes, nicht leichtverdauliches Fleisch; verdaulicher sind die Karpfen und Barscharten. Der Hecht hat ein trockenes, dichtes, mildes und wenn er jung ist, leichtverdauliches Fleisch. Der Aal ist wegen seines Fettes schwerverdaulich. Der Hering ist nahrhaft und saftreich, und bekommt wegen seiner salzigen Zubereitung den meisten Menschen gut. Wenn Masius in seinem Handbuch der Volksarzneiwissenschaft (Th. 2. S. 112) behauptet, dass die Seefische, mit Ausnahme der Sardellen, Heringe und Anschovis, schwer verdaulich seien, so ist dies nicht richtig. Es gibt schwache Personen mit reizbarem Nervensystem, die an chronischen Nervenübeln, Hysterie, Hypochondrie und Verdauungsschwäche leiden, und denen Seefische dennoch gut bekommen, weil in denselben eine Menge Ammonium steckt, das den Nerven wohltut. Eben so sind zwei bis vier frische Austern, des Morgens mit etwas alter Semmel und einem Weinglase voll echtem englischen Porterbier verzehrt, ein vortreffliches Mittel, die schwache Verdauung solcher Personen zu stärken.