Achenbach, Andreas, geb. 1815 zu Kassel, bildete sich zu Düsseldorf, nachdem er daselbst seinen ersten künstlerischen Unterricht genossen hatte und von mehreren Studienreisen nach Norwegen, Schweden und Russland zurückgekehrt war, zu einem der originellsten und fruchtbarsten Landschaftsmaler unserer Zeit aus. In seinen Bildern schildert er mit besonderer Vorliebe die Natur des Nordens mit ihren erhabenen Schrecknissen und wunderbaren Reizen, im Zorn des Himmels und im Kampf der Elemente, in grauenvollen Wildnissen und öden Strandpartien, in winterigen Gebirgslandschaften und tobenden, von riesigen Eismassen starrenden Gewässern, in sturm-und gewitter-gepeitschten Marinen und einsamen Moorgründen, und man bewundert in ihnen die frische kräftige Darstellung des Naturlebens und seiner Poesie, die geistreiche Charakteristik, die bedeutungsvolle, harmonisch abgeschlossene Komposition und den ideellen Zusammenhang der landschaftlichen Motive mit den Stimmungen der Seele, wodurch jede seiner Naturschilderungen zur grossartigen Dichtung wird. In den Jahren 1843 und 1844 machte Achenbach eine Reise nach Italien, und der Künstler wusste überraschend schnell in beinahe gleicher Vortrefflichkeit nun auch die entgegengesetzte südliche Natur darzustellen. Wie sehr Achenbach auch im Ausland Anerkennung findet, beweist der Leopoldsorden, wodurch im Jahr 1846 der König der Belgier den Künstler auszeichnete. Seine zahlreichen Bilder, worunter wir nur an den Untergang des Präsidenten, an seine ausgezeichneten Marinen, seinen Ätna, das Innere eines Waldes erinnern wollen, finden sich in öffentlichen und Privatsammlungen fast aller Länder.
Literatur. Püttmann, die Düsseldorfer Malerschule. — W. Müller, Düsseldorfer Künstler.