Adam, Albrecht, geb. 1786 zu Nördlingen, war ursprünglich zum Konditor bestimmt, allein sein glühender Eifer und unermüdlicher Fleiß bildeten sein schon frühgewecktes Talent für die Kunst, insbesondere für die Pferdemalerei, in kurzer Zeit so aus, dass er sich, obgleich anfänglich noch auf den Broderwerb durch Portraitmalen u. s. w. angewiesen, ganz diesem seinem innern Berufe widmen und sich 1807 in München niederlassen konnte, wo die Pferdeliebhaberei in höheren Kreisen ihm vielfache Beschäftigung gab und die kriegerische Zeit ihn veranlasste, sein Talent als Schlachtenmaler zu üben. Zu diesem Zweck machte er die Feldzüge nach Österreich mit, worauf er nach seiner Rückkunft mehrere kleinere treffliche militärische Szenen malte, welche ihm die Aufmerksamkeit des damaligen Vizekönigs von Italien, Eugene Beauharnais, erwarben, der ihn sofort auf einer Reise nach Italien, woselbst Adam sein ersteres größeres Schlachtgemälde, die Schlacht bei Leoben, malte, und 1812 nach Russland mitnahm, wo er allen Schlachten und zuletzt noch dem Brand von Moskau beiwohnte. Nach seiner glücklichen Rückkehr führte er in München für den Prinzen ein aus 83 Blättern bestehendes Tagebuch der hauptsächlichsten Kriegsszenen jenes Feldzugs aus (in der Leuchtenbergischen Galerie), malte mehrere große Schlachtbilder aus jenem unseligen Kriege und übergab unter dem Titel: „Voyage pittoresque militaire" die merkwürdigsten Ereignisse desselben in 120 lithographierten Blättern der Öffentlichkeit. Der zunehmende Ruf des geschätzten Künstlers verschaffte ihm Aufträge von den Königen Ludwig von Bayern und Wilhelm von Württemberg, bestehend in Schlachtgemälden, Porträts von Pferden u. s. w.; ferner bestellte ihm der Herzog von Leuchtenberg einen Zyklus von 14 Schlachtbildern aus dem Leben seines Vaters, lauter Aufträge, die er zur größten Zufriedenheit der Besteller ausführte. Trotz diesen vielfältigen Arbeiten mehrerer größeren, mit Meisterhand ausgeführten Schlachten aus der neueren Zeit, z.B. die Schlacht bei Custozza, die Erstürmung der Düppeler Schanzen, sah und sieht man noch auf den verschiedenen deutschen Kunstausstellungen fast jeder Zeit überall geschätzte und anerkannte Bilder des äußerst fruchtbaren Künstlers.
Adam hat sich dem Studium der Pferde und ihrer verschiedenen Rassen mit grösstem Fleiße gewidmet: er geht jeder Zeit auf treue Charakteristik und Individualisierung in der Ruhe, wie in der angestrengtesten Tätigkeit aus und ist allen Situationen immerdar eine poetische Seite abzugewinnen bemüht. Seine Schlachtgemälde sind voll Leben und mit liebendem Fleiße und sicherer Technik ausgeführt.
Von Adam's Söhnen, die sich von früher Jugend an der Kunst zuwandten, zeichnet sich Benno, geb. 1812 in der meisterhaften Darstellung von Haustieren, seit den letzten Jahren auch insbesondere von wilden Tieren aus; Franz, geb. 1815, schildert mit ebensoviel Geschick als Geist das leidenschaftlich bewegte Treiben und Getümmel des Kriegs, wilde Schlachten, kühne Reitergefechte u.s.w., wie den harmlosen Frieden des Gestütslebens, überall mit Rücksicht auf eine charaktervolle Darstellung des Pferds in den verschiedensten Situationen; Eugen, geb. 1817, widmet sich mehr dem Genrefache, der Schilderung von Episoden aus dem Kriegs- und Lagerleben mit Talent und Erfolg. Der jüngste Sohn Julius, geb. 1821, zeichnet, wie seine Brüder früher, mit Geschmack und Gewandtheit sehr schön auf Stein und besitzt eine der besten lithographischen Druckereien in München.