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Der Wurstdieb

Der Wurstdieb

Hier hängt die Wurst – dort an der Mauer
Steht Louis heimlich auf der Lauer.

Der Wurstdieb

Und schon bemerkt man sein Bestreben,
Sich eine Wurst herauszuheben.

Der Wurstdieb

Jetzt hat er sie und schleicht davon;
Doch Graps, der Hund, erblickt ihn schon.

Der Wurstdieb

Eh’ Louis denkt, daß er ihn packe,
Hat Graps ihn hinten bei der Jacke.

Der Wurstdieb

Die zwei, die schaun sich ins Gesicht,
Der eine froh, der andre nicht.

Der Wurstdieb

Graps aber trägt mit sanftem Schritte
Die Wurst zu seiner stillen Hütte.

Der Wurstdieb

Indessen Graps sich so ergötzt,
Hat Louis aufrecht sich gesetzt

Der Wurstdieb

Und will ganz heimlich sich soeben
Aus dieser Gegend fortbegeben.

Der Wurstdieb

Doch Graps, der wachsam, zieht ihn wieder
Mit kühnem Griff nach hinten nieder.

Der Wurstdieb

Er legt sich klüglich auf die Spitze
Von Louis seiner Zipfelmütze.

Der Wurstdieb

Der treue Graps, der denkt sich: Nun
Kann ich getrost ein wenig ruhn!

Der Wurstdieb

Doch Louis zog ganz in der Stille
Den Kopf aus seiner spitzen Hülle

Der Wurstdieb

Und wäre glücklich fast entkommen,
Hätt’ ihn der Graps nicht festgenommen.

Der Wurstdieb

Er steht und darf sich nicht bewegen;
Von oben strömt ein kühler Regen.

Der Wurstdieb

Der Regen wird zu kaltem Reif;
Der Louis friert ganz starr und steif.

Der Wurstdieb

Der gute Nachbar sah ihn stehn
Und will mit ihm zum Ofen gehn.

Der Wurstdieb

Bauz! Klirr! – er stolpert an der Schwelle;
Der Louis ist ein Eisgerölle.

Der Wurstdieb

Da nimmt der gute Nachbar schnell den Besen
Und fegt hinaus, was Louis einst gewesen.