§ 35. Exkurs in die eidetische Innenpsychologie
Wir überschreiten den in sich geschlossenen Kreis unserer Meditationen, der uns an die transzendentale Phänomenologie bindet, wenn wir auch hier wieder die Bemerkung nicht unterdrücken, daß der ganze Inhalt dieser eben durchgeführten methodischen Grundbetrachtung mit kleinen Modifikationen, die freilich den transzendentalen Sinn derselben aufheben, uns verbleibt, wenn wir auf dem Boden der natürlichen Weltbetrachtung eine Psychologie als positive Wissenschaft anstreben und dabei vor allem anstreben die für sie notwendige an sich erste Psychologie, die rein aus innerer Erfahrung schöpfende, die rein intentionale Psychologie. Dem konkreten transzendentalen Ego entspricht dann das Menschen-Ich, konkret als rein in sich und für sich gefaßte Seele, mit der seelischen Polarisierung: Ich als Pol meiner Habitualitäten, meiner Charaktereigenschaften. An die Stelle der eidetischen transzendentalen Phänomenologie tritt dann eine eidetisdie reine Seelenlehre, bezogen auf das Eidos Seele, deren eidetischer Horizont freilich unbefragt bleibt. Würde er aber befragt werden, so würde der Weg sich eröffnen zur Überwindung dieser Positivität, d. i. zur Überführung in die absolute Phänomenologie, die des transzendentalen Ego, das eben keinen Horizont mehr hat, der es über seine transzendentale Seinssphäre hinausführen, es also relativieren könnte.