Das Kreuz
Ein Eindruck ist’s von einem eignen Reiz,
ein Anblick ist es wahrlich zum Entzücken,
wie nach Gemütsart und Geburt das Kreuz
ein jeder trägt auf seinem Zeitungsrücken.
Die Freie Presse, wer wär’ nicht gerührt,
und mich speziell erfüllt’s mit wahrer Wehmut,
sie seufzt: es ist ein Kreuz, doch wie’s gebührt
trägt sie es mit der echten Christendemut.
Die Reichspost wieder windet sich und will
mit Judenlist des Kreuzes sich entheben;
die Last und Lästerung trägt sie nicht still,
man merkt: sie ist nicht lang noch bei dem Leben.
Doch niemand merkt das unscheinbare Kreuz
und keine Schande trägt’s und keinen Schaden,
und gern trägt jeder, was es andrerseits
ihm trägt. Man ist mit Trost im Leid beladen.