Luxusdrucke
Die Kultur, die ihr Bett nicht auf Rosen hat,
wird auf Büttenpapier erledigt.
Wer in Berlin nur zerfranste Hosen hat,
wird durch Luxusdrucke entschädigt.
Tipptopp sei es im Bücherschrank.
Denn die auf der Börse spielen,
sind neben dem Hauptbuch durch die Bank
mit die feinsten Bibliophilen.
Der Schieber, mit Blute dick gesaugt,
will schnell von dem Schwindler geschröpft sein.
Ach, ’s ist ja zum Schießen, ein Buch sogar taugt,
doch muß Bütten handjeschöpft sein.
Der geistige Bankert sei ausstaffiert
mit dem protzigsten Sonntagskleide.
Der Vater hat ihn persönlich signiert.
Und dafür gab der Wurm seine Seide!
Auf den Inhalt kommt es weniger an,
wo die Aufmachung der Ruhm ist.
Man wickelt in Kaiserliches Japan
den ungeformtesten Kuhmist.
Der Dreck auf Velin sei numeriert,
und sie tun’s auch nicht unter Zanders.
Denn wenn sich der Dichter nicht geniert,
sie lesen nu mal nich anders.
An van Geldern lassen die Jobber nicht,
nicht mal an Old Stratford rütteln!
Und so wird ein handgeschöpftes Gedicht
selbst mundgerecht den Bütteln.