Vor dem Einschlafen
Wovor ist mir denn bang?
Was soll mir denn geschehen?
Ich werde Neues sehen.
Und bis dahin ist’s lang.
Was das nur heute ist.
Es kommt doch immer näher.
Entging’ ich doch dem Späher!
Täuscht’ ich ihn nur mit List!
Oh das verlorne Glück!
O stände doch die Stunde!
O ging’ es in der Runde
zum Anfang doch zurück!
Nehmt alle Uhren fort!
Die Zeit klopft mir im Herzen.
Wie flackern schon die Kerzen.
Wie dunkel wird der Ort.
O gäb’s doch Aufenthalt!
Geheimnis, brich dein Siegel.
Zerbrecht mir dort den Spiegel!
Ich trotze der Gewalt!
Schlaf, rett mich vor dem Tod.
Laß mich vom Leben borgen.
Bring wieder mir den Morgen.
Beende diese Not.
Hier neigt sich mir ein Bild,
und durch ein weises Walten
verwandeln sich Gestalten,
es fließt um mich so mild.
Dies alles war einmal.
Jetzt wird die Last mir linder.
Wir waren einmal Kinder.
Ich sinke in mein Tal.
Schon weicht mir das Gesicht.
Es kommen die Gesichter.
Verlösch’ ich noch die Lichter,
so wird es wieder licht.
Nun fühle ich schon Mut.
Es schwindet das Bewußtsein.
Ah, es wird eine Lust sein.
Nun wird mir wieder gut.