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An Angela

1. Fassung

1

Ein einsam Schicksal in verlaßnen Zimmern
Ein sanfter Wahnsinn tastet an Tapeten.
An Fenstern fließen Pelagonienbeeten,
Narzissen auch und keuscher im Verkümmern
Als Alabaster, die im Garten schimmern.

In blauen Schleiern lächeln Indiens Morgen.

Ihr süßer Weihrauch scheucht des Fremdlings Sorgen,
Schlaflose Nacht am Weiher um Angelen.
In leerer Maske ruht sein Schmerz verborgen,
Gedanken, die sich schwarz ins Dunkel stehlen.

Die Drosseln lachen rings aus sanften Kehlen.

2

Die Früchte, die sich rot in Zweigen runden, —
Angelens Lippen, die ihr Süßes zeigen,
Wie Nymphen, die sich über Quellen neigen
In ruhevollem Anblick lange Stunden,
Des Nachmittags grüngoldne, lange Stunden.

Doch manchmal kehrt der Geist zu Kampf und Spiele<.>

In goldnen Wolken wogt ein Schlachtgewühle
Und Hyazinthnes treibt aus wirren Kressen.
Ein Dämon sinnt Gewitter in der Schwüle,
Im Grabesschatten trauriger Zypressen.

Da fällt der erste Blitz aus schwarzen Essen.

3

Der Juniweiden abendlich Geflüster;
Lang klingt ein Regen nach in Flötenklängen.
Wie regungslos im Grau die Vögel hängen!
Und hier Angelens Ruh im Zweiggedüster;
Es ist der Dichter dieser Schönheit Priester.

Von dunkler Kühle ist sein Mund umflossen.

Im Tal ruhn weiche Nebel hingegossen.
Am Saum des Waldes und der Schwermut
Schatten Schwebt Goldenes von seinem Mund geflossen
Am Saum des Waldes und der Schwermut Schatten.

Die Nacht umfängt sein trunkenes Ermatten.

2. Fassung

1

Ein einsam Schicksal in verlaßnen Zimmern.
Ein sanfter Wahnsinn tastet an Tapeten,
An Fenstern, rötlichen Geranienbeeten,
Narzissen auch und keuscher im Verkümmern
Als Alabaster, die im Garten schimmern.

In blauen Schleiern lächeln Indiens Morgen.

Ihr süßer Weihrauch scheucht des Fremdlings Sorgen,
Schlaflose Nacht am Weiher um Angelen.
In leerer Maske ruht sein Schmerz verborgen,
Gedanken, die sich schwarz ins Dunkel stehlen.

Die Drosseln lachen rings aus sanften Kehlen.

2

Den spitzes Gras umsäumt, am Kreuzweg hocken
Die Mäher müde und von Mohne trunken,
Der Himmel ist sehr schwer auf sie gesunken,
Die Milch und Öde langer Mittagsglocken.
Und manchmal flattern Krähen auf im Roggen.

Von Frucht und Greueln wächst die heiße Erde

In goldnem Glanz, o kindliche Geberde
Der Wollust und ihr hyazinthnes Schweigen,
So Brot und Wein, genährt am Fleisch der Erde,
Sebastian im Traum ihr Geistiges zeigen.

Angelens Geist ist weichen Wolken eigen.

3

Die Früchte, die sich rot in Zweigen runden,
Des Engels Lippen, die ihr Süßes zeigen,
Wie Nymphen, die sich über Quellen neigen
In ruhevollem Anblick lange Stunden,
Des Nachmittags grüngoldne, lange Stunden.

Doch manchmal kehrt der Geist zu Kampf und Spiele.

In goldnen Wolken wogt ein Schlachtgewühle
Von Fliegen über Fäulnis und Abszessen.
Ein Dämon sinnt Gewitter in der Schwüle,
Im Grabesschatten trauriger Zypressen.

Da fällt der erste Blitz aus schwarzen Essen.

4

Des Weidenwäldchens silbernes Geflüster;
Lang klingt ein Regen nach in Flötenklängen.
Im Abend regungslose Vögel hängen!
Ein blaues Wasser schläft im Zweiggedüster.
Es ist der Dichter dieser Schönheit Priester.

Schmerzvolles Sinnen in der dunklen Kühle.

Von Mohn und Weihrauch duften milde Pfühle
Am Saum des Waldes und der Schwermut Schatten
Angelens Freude und der Sterne Spiele
Die Nacht umfängt der Liebenden Ermatten.

Der Saum des Waldes und der Schwermut Schatten.