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Dezember

DEZEMBERSONETT

1. Fassung

Am Abend ziehen Gaukler durch den Wald
Auf wunderlichen Wägen, kleinen Rossen.
In Wolken scheint ein goldner Hort verschlossen.
Im weißen Plan sind Dörfer eingemalt.

Der Wind schwingt Schild und Knüppel schwarz und kalt,
Ein Rabe folgt den mürrischen Genossen.
Vom Himmel fällt ein Strahl auf blutige Gossen
Und sacht ein Leichenzug zum Friedhof wallt.

Des Schäfers Hütte schwindet nah im Grau,
Im Weiher gleißt ein Glanz von alten Schätzen;
Die Bauern sich im Krug zum Weine setzen.

Ein Knabe gleitet scheu zu einer Frau.
Man sieht noch in der Sakristei den Küster
Und rötliches Geräte, schön und düster.

DEZEMBERSONETT

2. Fassung

Am Abend ziehen Gaukler durch den Wald,
Auf wunderlichen Wägen, kleinen Rossen.
In Wolken scheint ein goldner Hort verschlossen,
Im dunklen Plan sind Dörfer eingemalt.

Der rote Wind bläht Linnen schwarz und kalt.
Ein Hund verfault, ein Strauch raucht blutbegossen.
Von gelben Schrecken ist das Rohr durchflossen
Und sacht ein Leichenzug zum Friedhof wallt.

Des Greisen Hütte schwindet nah im Grau.
Im Weiher gleißt ein Schein von alten Schätzen.
Die Bauern sich im Krug zum Weine setzen.

Ein Knabe gleitet scheu zu einer Frau.
Ein Mönch verblaßt im Dunkel sanft und düster.
Ein kahler Baum ist eines Schläfers Küster.