Noch einmal
Ich war im Traum im Landerziehungsheim Haubinda, wo ich aufgewachsen bin. Das Schulhaus lag in meinem Rücken und ich ging im Wald, der einsam war, nach Streufdorf zu. Jetzt war es aber nicht mehr die Stelle, an der der Wald gegen die Ebene abbricht, wo die Landschaft – Dorf und die Kuppe des Straufhaim – auftauchten, sondern als ich in sanfter Wölbung einen niedrigen Berg erstiegen hatte, da fiel er auf der andern Seite beinah senkrecht ab und von der Höhe, die im Niederschreiten sich verminderte, sah ich durch ein Oval von Wipfeln hindurch wie in einem alten ebenholzschwarzen Photorahmen die Landschaft. Sie ähnelte der gemeinten in nichts. An einem großen blauen Strome lag Schleusingen, das sonst weitab liegt, und ich wußte nicht: Ist das Schleusingen oder Gleicherwiesen? Alles war wie in Farbenfeuchte gebadet und dennoch herrschte ein schweres und nasses Schwarz vor, als sei das Bild der eben erst, im Traum, noch einmal schmerzhaft umgepflügte Acker, in den die Samen meines spätren Lebens damals gesät worden waren.