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Traum

Ich ging spät abends nach Hause. Es war eigentlich nicht mein Haus, vielmehr ein prächtiges Mietshaus, in welches ich träumend S...l...n's einlogiert hatte. Da begegnete mir, aus einer Seitenstraße schnell auf mich zueilend, in nächster Nähe des Hausportals, eine Frau, die im Vorübergehen ebenso schnell wie sie sich bewegte flüsterte: Ich geh zum Tee! ich geh zum Tee! Ich folgte der Versuchung ihr nachzugehn nicht, trat vielmehr in das Haus von S...l...n's ein, wo sich alsbald ein unangenehmer Auftritt ergab, in dessen Verlauf der Sohn des Hauses mich an der Nase faßte. Unter entschiedenen Protestworten warf ich die Haustür hinter mir zu. Kaum war ich wieder im Freien, als aus derselben Straße mit denselben Worten dasselbe Frauenzimmer auf mich zuschnellte und diesmal folgte ich ihr. Zu meiner großen Enttäuschung ließ sie sich nicht ansprechen, sondern eilte immer gleich schnell eine etwas abschüssige Gasse entlang, bis sie vor einem eisernen Gitter engste Fühlung mit einem ganzen Haufen von Dirnen bekam, die da offenbar vor ihrem Quartier standen. Ein Schutzmann war nicht weit davon postiert. Mitten in so viel Verlegenheiten erwachte ich. Da fiel mir ein, daß die erregende, gestreifte Seidenbluse des Mädchens in grün und violett geglänzt hatte: den Farben der Packung von Fromms Act. – Diesem Traum ließe sich ein Motto vorsetzen. Es steht im »Manuel des Boudoirs ou essais sur les demoiselles d'Athènes« von 1789: »Forcer les filles de profession de tenir leurs portes ouvertes; la sentinelle se promènerait dans les corridors.«