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Enzyklopädie

Encyklopädie (gr. enkyklios paideia), eigtl. der Kreis der Kenntnisse, die allumfassende Unterweisung, bedeutete bei den Alten von Aristoteles (384-322) ab die Gesamtheit von Wissenschaften und Künsten, die jeder freigeborene Grieche und Römer kennen mußte. Er faßte sich später in den sieben freien Künsten zusammen: Grammatik, Rhetorik, Dialektik, Arithmetik, Geometrie, Astronomie und Musik. Wir reden jetzt dafür von einer allgemeinen Bildung (s. d.). Das erste enzyklopädische Werksoll Speusippos, Platons Schüler, verfaßt haben; ihm folgten Varro, Plinius d. Ä., Stobaios, Suidas, Isidorus und Hrabanus Maurus; aber erst Vincenz v. Beauvais (•1264) mit seinem Speculum majus (1250) und Bacon v. Verulam (•1626) begründeten die Enzyklopädie als Wissenschaftskunde (Instauratio magna: De dignitate et augmentis scientiarum; Novum Organum; Sylva sylvarum). Aber dieser richtige Weg wurde in den folgenden Jahrhunderten nicht verfolgt, bis erst die französische Enzyklopädie (1751-1772) und in Deutschland Sulzers „Kurzer Inbegriff aller Wissenschaften“ (1756) das Thema wissenschaftlich behandelten. Daneben kamen Enzyklopädien der einzelnen Wissenschaften auf, welche das Wichtigste daraus systematisch oder lexikalisch geordnet enthielten. Lesenswerte Encyklopädien der Philosophie sind: Hegel, Encykl. d. philos. Wiss. Heidelb. 1817. Herbart, Einl. i. d. Philos. Königsb. 1813. L. Noack, Propädeutik der Philos. Weimar 1854. Jos. Beck, Philos. Propädeutik. Stuttg. 1851. Ad. Steudel, Philos. i. Umriß. Stuttg. 1877. Fr. Paulsen, Einl. i. d. Philos. 15. Aufl. 1906. Külpe, Einleitung in die Philosophie. 1895.