Trost, trösten
Trost, trösten heißt einen von einem Unglück oder einem Verluste Betroffenen durch Zuspruch aufrichten. Alle Trostgründe pflegen entweder aus der Gegenwart, aus der Vergangenheit oder aus der Zukunft entnommen zu werden. Man zeigt, daß dem Übel doch auch manches Gute anhaftet, daß es noch viel schlimmer hätte sein können. Man weist nach, daß es unabwendbar war, also mit Resignation ertragen werden müsse, oder daß man es selbst verschuldet habe. Man erweckt Hoffnung: es würden wieder bessere Tage kommen, der Betroffene werde den Verlust wiederersetzt erhalten, die Zeit heile allen Schmerz u. dgl. m. – Der beste Trost, den der Betroffene sich selbst zu geben vermag, liegt in der Arbeit, die vom Schmerze abzieht, und in der Demut, die sich bewußt ist, daß der Mensch auf nichts Anspruch hat. Berühmte philosophische Trostschriften sind z.B. die des Seneca (c. 4 v. Chr. bis 65 n. Chr.): Ad Marciam de consolatione und die des Boëthius (480 bis 524): De consolatione philosophiae.