1) Brot
1) Das Brot, aus dem Mehl der verschiedenen Getreidearten gewonnen. Ein gutes Brot muss gehörig ausgebacken, locker, trocken, schmackhaft, aber nicht verbrannt und klebrig sein. Ein solches ist leicht verdaulicher, als jede andere Zubereitung des Mehls, und daher ziehen selbst körnerfressende Tiere: Pferde, Hühner u. s. w. das Brot dem Korn vor. Allzufrisches Brot ist schwer zu verdauen. Weizenbrot muss wenigstens sechs Stunden, Roggenbrot drei bis vier Tage alt sein; alsdann ist es leicht verdaulicher und nährt mehr als zweimal so viel, ist also auch in ökonomischer Hinsicht dem frischen Brot vorzuziehen. Das Roggenbrot ist kräftig, nahrhaft, aromatisch, säuerlich; es ist aber etwas schwer zu verdauen und macht leicht Sodbrennen; daher bekommt es Personen der arbeitenden Klasse am besten. Das Weizenbrot enthält den meisten Nährstoff, es bekommt wegen seiner Leichtverdaulichkeit schwachen Personen am besten. Trockenes und altes Roggenbrot nährt und sättigt dreimal mehr, als frisches, da es zerteilbarer und auflöslicher ist, auch länger gekaut werden muss, als anderes. Als in einer russischen Provinz einst Hungersnot wegen Teuerung des Brotkorns eingetreten war, wurde von der Regierung der Verkauf des frisch gebackenen Brots bei hoher Strafe verboten, und in wenigen Tagen verminderte sich schon der hohe Preis des Korns und die Hungersnot war verschwunden.