2) Kartoffeln
2) Die Kartoffeln. Sie machen in unserem Jahrhunderte nächst dem Brote das allgemeinste Nahrungsmittel aus, und sie sind wegen ihres Nutzens, ihrer Nährkraft (im Kleber, Zuckerstoff, Stärkemehl etc. beruhend) und wegen ihrer Eigenschaft, sich auf so mancherlei Art bereiten zu lassen, eine außerordentliche Wohltat für die Menschheit. Sie geben gekocht ein leicht verdauliches, gut nährendes Nahrungsmittel, welches weder Säure im Magen, noch Blähungen macht, und selbst schwächlichen Personen gut bekommt; auch gibt es wenig Menschen, denen der Genuss der Kartoffeln zuwider wäre, ja die meisten lieben sie, gleich dem Brote, und essen sie täglich gern. Das Kartoffel-Satzmehl gibt wohlschmeckende Suppen und die zerriebenen Kartoffeln geben, mit Roggen- oder Weizenmehl vermischt, ein gutes Brot. Eine einfache Kartoffelsuppe, mit Milch, Wasser, Fleischbrühe bereitet, bekommt Personen, welche an langwierigen Durchfällen, selbst an der epidemischen Ruhr oder an den Folgen derselben leiden, sehr gut (s. unten Suppen Seite 759); ebenso ist der Brei von Kartoffeln als ein gutes äußerliches Hausmittel zur Erweichung schmerzhafter Geschwülste, zur Förderung der Eiterung, bekannt (s. oben Kartoffel). Die sogenannten unreifen Kartoffeln sind der Gesundheit nachteilig (s. oben Anhang III. S. 731); ebenso erregt der häufige Genuss schlechter Kartoffeln Verschleimung, Schwäche der Verdauung, und schadet vorzüglich Kindern, die dadurch blass und mager werden. Gesunde Kartoffeln müssen in gutem, leichtem, sandigem Boden gewachsen sein und eine zarte weiße Schale haben; die mit roter Schale, so wie alle fleckigen, inwendig hohlen, ein gelbliches Wasser enthaltenden Kartoffeln taugen nicht zum Genuss.