2) Physiologie des Trinkens
2) Der Dr. Melbourne B. Gallwey (Londonmedic. Gaz. Vol. XXVI. p. 353 ff.) hat einen lesenswerten Beitrag zur Physiologie des Trinkens geliefert. Er hält mit Recht in regelmäßigen Fiebern verdünnende Getränke, reichlich genossen, für die besten schweißtreibenden, ja mitunter selbst krampfstillenden Mittel; ist indessen der Meinung, dass in manchen langwierigen Krankheiten das viele Trinken schade, indem es die Qualität des Blutes verderbe. Auch der Prof. Schulze in Berlin ist dieser Meinung, indem er durch Experimente nachweiset, dass eine zu große Quantität Wasser, welche ins Blut gelangt, der Ernährung nachteilig ist. —
Bei Katarrhen ist, nach Williams, die Entziehung der Getränke das kräftigste Mittel, diese Affektion vom Kopf abzuleiten. Ja, in der Nähe von Gräffenberg hat sich seit einem Jahre, ganz im Gegensatz zu V. Priessnitz (s. oben den Artikel: Wasser) ein Doktor Stori erhoben, der alle Kranke, die in Gräffenberg ungeheilt entlassen werden, durch Enthaltung des Wassertrinkens und durch die Qualen des Durstes zu heilen versucht, dadurch auch schon viele glückliche Kuren erzielt haben soll. —