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14) Scheintod durch Sturz

14) Scheintod durch Sturz. Wenn ein Mensch hoch herunterstürzt, oder umgekehrt, wenn ihm etwas auf den Leib fällt, so kann er dadurch oft betäubt und ohnmächtig werden, und Scheintod eintreten. Die Ursachen davon können sein:

1) Kopfverletzung, Zerschmetterung des Schädels mit Knochensplittern, welche auf das Gehirn drücken.

2) Hirnerschütterung. Diese entsteht leicht durch einen Fall auf den Hintern, z. B. bei Gelegenheit des dummen Spaßes, Jemandem, indem er sich setzen will, den Stuhl hinterauszuziehen, oder wenn Jemand von einer Anhöhe, beim Schlittschuhlaufen etc. auf den Hintern fällt.

3) Brust- und Eingeweideverletzung. Man untersuche solche Kranke, ob sie etwa Rippen zerbrochen haben; auch können die Lungen und das Herz durch die heftige Nervenerschütterung gelähmt sein.

Kur. Schleunige Hilfe des Arztes und Wundarztes ist hier nötig. Bei Nr. 1 muss oft trepaniert werden, damit der Druck aufs Gehirn entfernt werde; bei Nr. 2 sind innerlich flüchtige Reizmittel: Liquor, Moschus, und äußerlich geistige Einreibungen in den Kopf und Rückgrat notwendig; bei Nr. 3 sogleich ein Aderlass und kalte spirituöse Umschläge auf die Brust.

Durch einen Sturz auf den Kopf und durch die gefährliche Spielerei, die Kinder an beiden Seiten des Kopfs zu fassen und so in die Höhe zu heben, werden oft die Halswirbel verrenkt (gebrochener Hals oder Genick).

Zeichen. Der Kopf lässt sich nach allen Seiten wenden, ihm mangelt die Befestigung, — hervorgetriebene Augen, blutrotes Gesicht, halbgeschlossene Augenlider, offener Mund, unbewegliche Zunge, langsames Atemholen, langsamer, kaum zu fühlender Puls. Der Tod folgt plötzlich, wenn nicht schnelle Hilfe geschieht.

Hilfsmittel. Man nimmt den Verunglückten vor sich zwischen die Beine, bringt die Finger der einen Hand in den Mund, hebt den Kopf am oberen Kinnbacken in die Höhe und bewegt ihn langsam vorsichtig hin und her, indem man mit den Fingern der anderen Hand die Verschiebung im Nacken vorsichtig zurückdrückt. Sind mehrere Personen zur Hand, so fasst die eine den auf der Erde in sitzender Stellung befindlichen Verunglückten zu beiden Seiten an den Ohren, so dass die Fläche der Hand an den Ohren, die Finger unter dem Kinn liegen, zieht ihn gelinde in die Höhe und bewegt ihn vorsichtig hin und her. Die andere Person ergreift die Schultern und drückt sie gelinde nach unten, während eine dritte Acht gibt, ob die Wirbelbeine ihre Stellung wieder annehmen und das vorstehende Wirbelbein gelinde zurückdrückt. Ist dies geglückt, dann kann man spirituöse Einreibungen im Nacken anwenden. Die Kunstreiter und Seiltänzer sind diesem gefährlichen Zufall am häufigsten ausgesetzt, kennen das eben beschriebene Rettungsverfahren aber auch in der Regel genau. —